Wie viele andere Städte leidet auch Zwickau als Kommune unter steigenden Kosten. Mittelfristig entstehen dadurch immense Probleme im städtischen Haushalt. Der Planungszeitraum 2025/2026 kann noch gesetzeskonform gestaltet werden, da man in der Lage ist, die entstehenden Defizite durch Rücklagen zu deckeln.
Defizite bis 2029 drohen Zwickau zu überfordern
Doch mit Blick auf die mittelfristige Finanzplanung bis einschließlich 2029 drohen erhebliche Defizite, die man dann nicht mehr ausgleichen kann. Wie Zwickaus Finanzbürgermeister Sebastian Lasch sagt, müsse man jetzt die richtigen Weichen stellen, um finanziell leistungsfähig zu bleiben und irgendwann wieder einen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Die Stadt Zwickau hat ein Haushaltsvolumen von rund 250 bis 260 Millionen Euro im Jahr an Einnahmen. Das strukturelle Defizit bis 2029 beläuft sich auf rund 15 Millionen Euro pro Jahr. Das ist ein Mix aus Personalkosten- und Sachkostensteigerungen, die zu Buche schlagen. Die Stadtverwaltung will jetzt ein Haushaltsstrukturkonzept erarbeiten.
Zwickau sucht nach Einsparpotenzialen
Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt ist, wie sie selbst sagt, ein Mensch, der in Situationen auch immer die Chancen sieht und trotz anspruchsvoller Herausforderungen optimistisch bleibt: "Das möchte ich auch jetzt sein, doch das ist eine Dimension, die für uns als Stadt völlig neu ist." Man werde nicht umhin kommen, zu sparen: "Wir wollen jetzt nicht alles auf null runterfahren, sondern weiter daran arbeiten, die Stadt Zwickau attraktiv zu gestalten. Aber wir müssen sicherlich auch an mancher Stelle Einschnitte hinnehmen und verkraften." Dazu gehört auch, dass man das Stadtfest und das Historische Marktreiben, das bisher beides immer in einem Jahr stattgefunden hat, zukünftig ab dem Jahr 2026, im Wechsel organisieren wird. Mittlerweile, so Lasch, schlage das Stadtfest mit Kosten von rund 500.000 Euro zubuche und auch fürs Marktreiben sei es eine sechsstellig Summe. Doch diese Einsparungen reichen bei Weitem nicht, so Lasch: "Über weitere Maßnahmen und möglicherweise drastischere Schritte werden wir uns mit dem Stadtrat verständigen müssen."