Neuseeländer mit gutem Ruf am Sachsenring

MOTORSPORT John Hempleman würde heute 90

Sachsenring. 

Sachsenring . Mit John Hempleman würde heute ein ehemaliger Motorradrennfahrer der Spitzenklasse seinen 90. Geburtstag feiern, der unter anderem am Sachsenring und in Verbindung mit MZ erfolgreich war und hier auch viele Jahre nach seinem Karriereende hier verehrt wurde.

Aus dem fernen Neuseeland in den "Continental Circus"

John Giles Hempleman wurde am 22. April 1933 in Neuseeland geboren. Mit einer Motorradmechaniker-Lehre erwarb er das technische Rüstzeug, um in Eigenregie in den Rennsport einzusteigen und Fuß zu fassen.In den Jahren 1953 und 1954 war er der beste "Allrounder" in seinem Heimatverein, dem Auckland Club. Von Sand- und Flugplatzrennen angefangen über Scrambles, Trials sowie Straßenrennen bestritt er damals alle möglichen Arten von Wettkämpfen. International am erfolgreichsten war er allerdings im Straßenrennsport. 1955 kam "Hempo" erstmals auf die Isle of Man, um bei der sagenhaften Tourist Trophy an den Start zu gehen. In Folge eines Fahrerstreiks 1955 in Assen, dem er sich anschloss, wurde er vom Motorrad-Weltverband FIM eine Zeit lang gesperrt und gab erst 1957 sein Comeback im "Continental Circus" in Europa. Seine ersten WM-Punkte errang John Hempleman 1959 in Hockenheim, indem er im Rennen der 350-ccm- sowie 500-ccm-Klasse jeweils Fünfter wurde. Mit einem weiteren sechsten und einem vierten Platz wurde er bei den 350ern schließlich WM-Sechster und bei den 500ern mit einem weiteren fünften Platz WM-Zehnter.

John Hemplemans bestes WM-Jahr

Danach folgte das Jahr 1960, was sein bestes WM-Jahr werden sollte. Auf der Isle of Man wurde er im Rennen der 125-ccm-Klasse (Ultra-Lightweight-TT) auf und für MZ zunächst Vierter und musste danach im belgischen Spa-Francorchamps als Zweiter nur dem damals noch Ostdeutschen Ernst Degner den Vortritt lassen. Es sollte sein einziger Podestplatz in seiner Karriere bleiben. Mit einem weiteren sechsten Rang beim Ulster Grand Prix in Nordirland wurde er schließlich WM-Fünfter. Bei den 250er wurde John Hempleman ebenfalls von MZ verpflichtet. Hier landete er am Saisonende auf dem zehnten WM-Rang. Bei den 350ern und in der Halbliterklasse ging er erneut als Norton-Privatfahrer an den Start und wurde jeweils 13. der WM. Parallel hatte John Hempleman in jenem Jahr in Onehunga / Auckland, im Norden Neuseelands, ein Honda-Motorrad-Geschäft eröffnet. Mit diesem unterstützte er unter anderem seinen Freund Jim Redman bei dessen motorsportlichen Unternehmungen in der damaligen Zeit. Allerdings war 1961 sein letztes Jahr in der Motorrad-WM. Er fuhr zwar danach in Neuseeland noch Rennen, unter anderem auch wieder auf der Grasbahn, doch 1964 beendete er seine Karriere. 1984 schloss er mangels Nachfolger sein Motorrad-Geschäft und verbrachte fortan viel Zeit beim Fischen. Am 19. August 2019 starb John Hempleman im Kreise seiner Familie im Alter von 86 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Erfolge auf dem Sachsenring und dem Schleizer Dreieck

Große internationale Erfolge feierte John Hempleman auf dem Sachsenring, wenngleich das noch vor der ersten 1961 beginnenden WM-Ära war. So gewann er hier 1959 auf einer Norton das 350er-Rennen und wurde zudem bei den 500ern hinter den Rhodesiern Gary Hocking und Jim Redman, beide ebenfalls auf privaten Norton, Dritter. 1960 wurde er hinter Jim Redman Zweiter bei den 350ern. Das Rennen der Viertelliterklasse gewann er hin gegen auf MZ vor Ernst Degner und Hans Fischer. Ebenso gewann er auf seinen 500er-Norton vorm Franzosen Jaques Isermini das Rennen der Königsklasse. Auf dem Schleizer Dreieck ist sein Doppelsieg 1960 in den Rennen der 350-ccm- und 500-ccm-Klasse noch in guter Erinnerung.

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