Oberlungwitz. Wildbienen haben es nicht leicht. Sie sind längst nicht so bekannt wie die Honigbienen der Imker, obwohl viele Arten viel fleißiger bestäuben. Allerdings sind sie oft auch etwas wählerischer bei den Blüten, was immer mehr zum Problem wird.
Mit Naturschutzmaßnahmen gegensteuern
Denn heimische Blühpflanzen sind vielerorts auf dem Rückzug, unter anderem durch eine immer effizientere Landwirtschaft oder den zu häufigen Einsatz von moderner Mähtechnik im Garten oder auf öffentlichen Flächen. Verschiedene Naturschutzmaßnahmen, die nach und nach auch in der Region anlaufen, sollen gegensteuern.
Erste Nisthilfen sind bereits angebracht
Relativ neu ist das Projekt "Stadt. Land. Biene - Wir geben Wildbienen ein Zuhause" des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), bei dem Oberlungwitz neben Werdau und Meißen eine von drei sächsischen Beispielkommunen ist. Maxi Weber vom BUND war am Mittwoch in der Strumpfstadt zu Gast, um Gespräche mit der Stadtverwaltung zu führen und verschiedene Flächen in Augenschein zu nehmen, auf den Maßnahmen für Wildbienen umgesetzt werden können. Am Hennyteich, wo im vergangenen Jahr artenreiche Wiesen und Blühstreifen angelegt wurden, konnten bereits erste Nisthilfen als Beispiele angebracht werden.
Fehler in Insektenhotels vermeiden
"Die Nisthilfen allein nützen nichts. Die Tiere finden hier auch Nahrung", sagt die Expertin. Neben Totholzstämmen und abgeschnittenen Brombeer-Ranken, in den die Wildbienen in Gängen brüten können, wurde auch ein Hartholzstamm mit Bohrlöchern in verschiedenen Größen angebracht. "Die Löcher haben sauber geschliffene Kanten, das ist wichtig", erklärt Maxi Weber. Abstehende Holzfasern könnten sonst die Flügel der Tiere verletzen. Diesen Fehler gibt es bei vielen Insektenhotels, die insgesamt nur selten überzeugen. Oftmals würden beispielsweise Bohrlöcher in Holzscheiben von weichem Nadelholz und nicht waagerecht in Hartholzstämme oder -blöcke gebohrt.