Robert und Clara Schumann und ihre jüdischen Freunde

Bundesweite Aktion "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"

Zwickau. 

Zwickau. Zahlreiche Freunde des Künstlerpaars Clara und Robert Schumann stammten aus jüdischen Familien. Einige davon, wie der Komponist Felix Mendelssohn oder der Maler Eduard Bendemann, waren im Zuge der Assimilation schon als Kinder getauft worden, andere - wie Joseph Joachim - konvertierten erst im Laufe ihres Lebens oder blieben - wie Joseph Fischhof oder Hermann Levi - dem jüdischen Glauben treu.

Dokumentation zwischen Schumanns und jüdischen Freunden

Die Ausstellung im Zwickauer Schumannhaus ist Teil der bundesweiten Aktion "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" vom 30. Juni bis 26. September. Die Exposition dokumentiert unter anderem in Bildern, Briefen und Tagebüchern die vielfältigen Beziehungen der Schumanns zu ihren wichtigsten jüdischen Freunden.

Besonders gut dokumentiert ist die Beziehung Clara Schumanns zu Hermann Levi, da der über 200 Briefe umfassende Briefwechsel fast komplett in Zwickau erhalten ist.

Briefe wurden erworben

Die Briefe stammen zum Teil aus Clara Schumanns Nachlass, zum Teil wurden sie bei einer Auktion durch den Zwickauer Kaufhauspionier Salman Schocken erworben. Weit über 100 Briefe von Levi an Clara Schumann sind im Zwickauer Schumann-Museum archiviert.

Levis Vater war Bezirksrabbiner in Oberhessen und ebenfalls ein Bekannter Clara Schumanns. Auch Claras Jugendfreundin Sophie Kaskels hat Spuren in der Muldestadt hinterlassen. Robert lobte sie mit den Worten, sie scheine "den allen Juden u. Jüdinnen eigenen Hell- u. Scharfsinn zu haben. Auch in der Musik". Konzerte und Lesungen umrahmen die Zwickauer Ausstellung, die zu den Museumsöffnungszeiten zum normalen Eintrittspreis besichtigt werden kann.

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