Wolkenburg. Die ehemaligen Bewohner des Schlosses sind nach 75 Jahren wieder zuhause - und zwar in Form von Gemälden. Mehrere Porträts, die allesamt die Familie Einsiedel zeigen, können Besucher in einer neuen Ausstellung begutachten. Die Familie hatte insgesamt 300 Jahre auf Schloss Wolkenburg residiert. 1945 musste sie das Areal verlassen und die vielen Kunstgegenständen, die sich in den Räumen befanden, zurücklassen. Bereits wenige Monate später verschwand ein großer Teil der Gegenstände durch Plünderungen. Der Rest gelangte im Rahmen der sogenannten Schlossbergung nach Dresden. Bei dieser Aktion, die 1949 von der sowjetischen Militäradministration ausging, wurden zahlreiche kunsthistorische Gegenstände aus Schlössern und Herrenhäusern Sachsens in die Kunstsammlungen Dresden gebracht. So auch die Sammlung Einsiedel, die insgesamt 60 Familienporträts aus drei Jahrhunderten, zwei Eisenkunstgussbüsten und eine Grafiksammlung umfasst.
"Endlich zu Hause! Die Sammlung Einsiedel ist zurück"
Ende letzten Jahres wurden die Kunstgegenstände von Dresden nach Wolkenburg gebracht. Ein Großteil der Porträts muss noch restauriert werden. Nur die Bildnisse von Detlef Carl und Sidonie Einsiedel wurden bereits fachmännisch aufbereitet und in neue Rahmen gefügt. Neben den Gemälden gehört zur Sammlung Einsiedel auch eine Grafiksammlung. Sie umfasst 60 Werke und ist durch den Schlossförderverein mit 3500 Euro bereits professionell restauriert worden. Zu den Motiven der Grafiken zählen unter anderem die Kirche zu Wolkenburg, Jagdansichten oder eine Reihe von Pferdedarstellungen aus dem 16. Jahrhundert. Auch zwei Werke von Bernardo Bellotto, im 18. Jahrhundert berühmt geworden als Canaletto, zieren jetzt den Ausstellungsraum in Wolkenburg und zeigen Ansichten von Pirna.
Die Ausstellung "Endlich zu Hause! Die Sammlung Einsiedel ist zurück" ist noch bis zum 16. August im Schloss Wolkenburg zu sehen.