Tierschutz neu gedacht: Wie eine Meeranerin Fellnasen rund um die Uhr mobil helfen möchte

Tierliebe Ein mobiles Tierarztmobil und eine Tiertafel für Zwickau - Eva-Maria Schwarzer kämpft für Tiere in Not

Westsachsen. 

Es gibt Momente im Leben eines Tierhalters, die alles verändern. Der Hund bricht plötzlich zusammen, die Katze atmet schwer, ein Notfall tritt mitten in der Nacht ein - doch keine Tierarztpraxis hat geöffnet. Genau hier setzt eine visionäre Idee an: Ein mobiles Tierarztmobil, das rund um die Uhr in Zwickau und Umgebung im Einsatz ist, um Tiere in Not zu versorgen.

Hinter diesem Herzensprojekt steht eine Frau, die den Tierschutz neu denkt und praktische Hilfe leisten will: Eva-Maria Schwarzer kämpft dafür, dass kein Tier mehr unversorgt bleibt, nur weil der Weg zur Klinik zu weit oder unmöglich ist.

Wenn jede Minute zählt - Notfallhilfe für Tiere in Zwickau und Umgebung

Ein mobiler Tierarzt, der dorthin kommt, wo er dringend gebraucht wird - das ist die Vision. In Zwickau, dem Umland und angrenzenden Regionen wie Altenburg in Thüringen fehlt es an einer solchen Möglichkeit. Oftmals sind es ältere Menschen oder Halter ohne eigenes Auto, die in akuten Fällen nicht wissen, wie sie ihr Tier zum Arzt bringen sollen.

Hausbesuche vermeiden Stress für Tier und Mensch

Doch nicht nur Notfälle profitieren: Viele Haustiere - insbesondere ängstliche Hunde und Katzen - fühlen sich zu Hause sicherer. Der Weg in eine Tierarztpraxis bedeutet für sie enormen Stress, den ein Hausbesuch vermeiden könnte. Ein mobiles Tierarztmobil könnte daher eine sanfte und angstfreie Behandlung ermöglichen. "Ich musste selbst erleben, wie es ist, wenn man in einem Notfall vor verschlossenen Türen steht", sagt Eva-Maria Schwarzer. "Ich will nicht, dass andere Tierhalter dasselbe durchmachen müssen."

 

Projekt nur mit Unterstützung umsetzbar

Um das Projekt umzusetzen, braucht es finanzielle Unterstützung. Mindestens 100.000 Euro sind notwendig, um das Fahrzeug mit OP-Ausstattung, Diagnosetechnik und Medikamenten auszustatten. Ein Team aus engagierten Tierärzten steht bereits bereit - jetzt fehlt nur noch die Möglichkeit, das Mobil auf die Straße zu bringen.

Futter für die Seele - Die geplante Tiertafel mit sozialem Treffpunkt

Doch das Tierarztmobil ist nur ein Teil des Projekts. Die zweite Säule ist eine Tiertafel, die bedürftige Haustierhalter mit Futter und Zubehör unterstützt. In einer Zeit, in der die Preise für Tiernahrung und tierärztliche Versorgung steigen, geraten immer mehr Menschen in Not. Gerade Rentner oder Bürgergeldempfänger stehen oft vor einer verzweifelten Entscheidung: Essen für sich selbst oder für ihr geliebtes Tier? "Für viele ist ihr Tier das Einzige, was ihnen geblieben ist. Sie sollten nicht gezwungen werden, ihren treuen Begleiter abzugeben, nur weil das Geld fehlt", so Schwarzer.

Finanzierung durch Patenschaften und Sponsoren angedacht

Langfristig soll die Tiertafel mit festen Sponsoren und Patenschaften finanziert werden. Sie soll nicht nur eine Anlaufstelle für Futterspenden sein, sondern auch ein sozialer Treffpunkt mit einem Café auf Non-Profit-Basis. Hier könnten Tierhalter für ein Stündchen zusammensitzen, sich austauschen und Unterstützung finden - ein Ort, an dem Mensch und Tier gleichermaßen willkommen sind. Erste Anfragen für Unterstützung wurden bereits an Unternehmen geschickt.

Die Frau hinter der Idee - Eva-Maria Schwarzer

Hinter dieser Initiative steht eine Frau mit Erfahrung, Tatkraft und Leidenschaft für den Tierschutz. Eva-Maria Schwarzer wurde in Leipzig geboren und ist gelernte Kauffrau. Schon mit 20 Jahren machte sie sich selbstständig und baute sich eine erfolgreiche Karriere im Business Consulting auf, mit langjährigen Tätigkeiten in Hessen, der Schweiz und Österreich.

Doch das Leben brachte Herausforderungen mit sich - nach dem Tod eines Partners suchte sie einen Neustart im Ausland. Während der Corona-Pandemie kehrte sie schließlich nach Deutschland zurück, um ihre betagte Mutter zu unterstützen. In Meerane begann sie einen neuen Lebensabschnitt - und fand ihre wahre Bestimmung im Tierschutz.

In Tierschutzorganisationen aktiv

Seit 37 Jahren ist sie Hundebesitzerin, seit zwölf Jahren auch Katzenhalterin. Sie kennt die Sorgen von Tierhaltern und ist in zahlreichen Tierschutzorganisationen aktiv. Sogar mit sogenannten Listenhunden hat sie Erfahrung: Ihr geliebter American Staffordshire Terrier wurde fast 17 Jahre alt und war durch eine amtliche Haltegenehmigung offiziell von Leinen- und Maulkorbpflicht befreit. Ihre beruflichen Erfahrungen, ihre Sachkunde und ihr unermüdliches Engagement machen sie zur idealen Initiatorin für dieses Projekt. Doch allein kann sie es nicht stemmen.

Gemeinsam für eine Zukunft ohne Tierleid

Das Tierarztmobil und die Tiertafel sind mehr als nur eine Idee - sie sind eine Notwendigkeit für alle, die in schwierigen Zeiten auf Hilfe angewiesen sind. Doch um dieses Projekt Realität werden zu lassen, braucht es Unterstützung. Jede Spende, jede helfende Hand, jeder Beitrag bringt die mobile Tierhilfe und die Tiertafel einen Schritt näher an die Umsetzung. Denn wenn es um das Wohl geliebter Tiere geht, sollte niemand allein gelassen werden. Hier spenden.

 



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