Zwickauer Ballett: Drei starke Frauen im Mittelpunkt

theater Ballettdirektorin stellte vor der Uraufführung am Freitag ihre neue Inszenierung vor

Zwickau. 

Zwickau. Die (noch) Ballettdirektorin und Chefchoreografin des Theaters Plauen-Zwickau, Annett Göhre, stellte am Sonntagvormittag ihre letzte große Inszenierung vor, die unter dem Titel "Marie! Romy! Petra!" am Freitag Premiere im Gewandhaus feiern soll. "Wir werden alles daran setzen, damit Sie ihre FFP2-Masken, die Sie dabei die ganze Zeit über tragen müssen, nicht merken werden", versprach Göhre zur Begrüßung der zahlreichen Matineegäste.

Das Versprechen an Marie Curie musste eingehalten werden

Dass sie ihr Versprechen halten wird, war den Zwickauer Ballettliebhabern bereits beim ersten Ausschnitt aus ihrem Tanzstück klar, das sie der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie (1867-1934), Schauspielerin Romy Schneider (1938-1982) und Politikerin Petra Kelly (1947-1992) gewidmet hat. Auch wenn deren Lebensweg dramatisch endete, ist das Stück von Annett Göhre alles andere als schwermütig.

Dazu trägt auch die Musik bei - nur von Frauen geschrieben oder interpretiert. Annett Göhre und Ausstatterin Annett Hunger fanden eine hervorragende Lösung, um zu zeigen, um wen es sich jeweils handelt, auch wenn jede der zum Mythos gewordenen Frauen von jeweils drei Tänzerinnen und Tänzern (!) dargestellt wird - mitunter gleichzeitig. Bei der Zuordnung helfen den Zuschauern in erster Linie die Kostüme. Hilfreich sind zudem noch die "Boxen", als eine Art von Podest für die jeweilige Figur. So ist die Box von Petra Kelly mit unzähligen Zetteln "zugekleistert", mit denen sie zu Lebzeiten auch mit ihrem Lebensgefährten zu kommunizieren pflegte. Ihr sehr schnelles Sprechen ahmen die drei Tanzenden mit Bewegung ihrer Arme nach.

Große Empfehlung auf für die vor der Vorstellung stattfindende Einführung

Die Tänzerinnen und Tänzer stellen sowohl die Charakterzüge, Emotionen und Gefühlslagen als auch Eigenschaften wie Stärke, Zerbrechlichkeit und Zerrissenheit dar. Auch wenn zur Matinee noch nicht in Kostümen getanzt wurde, und nur die "Kelly-Box" gezeigt wurde, waren die Steine, die den drei Protagonistinnen in den Weg gelegt wurden, ganz präsent. Der Applaus des Matinee-Publikums fiel nicht minder euphorisch aus als bei einer sehr erfolgreichen Premiere.

Zu empfehlen sind nicht nur die insgesamt sechs Aufführungen in Zwickau (Premiere am 28. Januar, letzte Vorstellung am 19. April), sondern auch die jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung stattfinden Einführungen.

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