28.000 Geschichtsfans verliehen der ADAC Sachsenring Classic 2025 einen besonderen Glanz

Motorsport Fortsetzung folgt in zwei Jahren zum 100-jährigen Jubiläum der Kult-Rennstrecke

Sachsenring. 

Das war sie also, die diesjährige ADAC Sachsenring Classic. Vom vergangenen Freitag bis zum heutigen Sonntag lockte die siebente Ausgabe der unregelmäßig stattfindenden Festtage für der Motorsport-Historie zugewandte Fans insgesamt 27.893 Zuschauer an. Damit blieb man zwar hinter den Top-Werten von 2017 und 2022 mit 47.000 bzw. 35.095 Besuchern zurück, doch feierte man damals mit zahlreichen Stars, unter anderem dem Motorrad-Rekordweltmeister Giacomo Agostini, 90 bzw. 95 Jahre der Kult-Rennstrecke. Wenngleich sich der erneut gastgebende ADAC Sachsen diesbezüglich in diesem Jahr etwas zurückhielt, um noch einige Trümpfe anlässlich des großen 100-jährigen Jubiläums 2027 im Ärmel zu haben, bot die heute zu Ende gegangene Ausgabe der ADAC Sachsenring Classic fast alles, was das Herz begehrte.

 

Klassenvielfalt und wahre Teilnehmerschar

Insgesamt sorgten 18 Klassen (zwölf Motorrad-, zwei Seitenwagen- und vier Autoklassen) mit insgesamt 807 Teilnehmern (teilweise Mehrfach-Startern) in 958 Fahrzeugen auf der Berg- und Talbahn vor den Toren Hohenstein-Ernstthals für kurzweilige Unterhaltung.

Mindestens ebenso kurzweilig ging es in den insgesamt fünf benötigten Fahrerlagern zu, die neben den Fahrern auch etliche technische Schmuckstücke beherbergten.

 

Präsentationen und nicht ganz ernst zu nehmende Wettbewerbe

Eigentlich geht es ja bei Klassik-Veranstaltungen nicht um Meter und Sekunden, doch fünf Klassen waren bei der ADAC Sachsenring Classic 2025 dennoch im Wettbewerbsmodus dabei. So absolvierten die beiden Kategorien mit ganz edler Renntechnik zum mit-der-Zunge-schnalzen des Yamaha Racing Heritage Club und der Vereinigung United Classic Racing ebenso lediglich Demonstrationsfahrten wie die Motorräder im Rahmen der weiteren Sonderläufe für MZ- und Maico-Rennmaschinen, NSU-Sportmax, Superbikes und Honda CB 750 Four. Des Weiteren waren die Teilnehmer der Klassen für Motorräder bis Baujahr 1955, der 1950er- und 1960er-Jahre, der 1970er- und 1980er-Jahre, der 1990er-Jahre, der ehemaligen Klassen bis 50 bzw. 80 ccm Hubraum und der Zweitakter mit mehr als 125 ccm Hubraum "just for fun" auf der Strecke.

Wertungen gab es hingegen für die beiden Seitenwagen-Klassen Gespanne Sitzer der älteren Baujahre bis ca. 1970 und die jüngeren Gespanne Kneeler, bei denen der Fahrer im Gespann Kopf voran kniet bzw. fast schon liegt sowie die Auto-Klasse Formel Vau, die einst legendäre Nachwuchsschule in Westeuropa. Sie bestritten Gleichmäßigkeitsprüfungen, bei denen jede Teilnehmerpaarung bzw. jeder Teilnehmer pro Session selbst zunächst eine Referenzrundenzeit zu markieren hatte, die bei den nachfolgenden Runden möglichst punktgenau zu treffen war. Sieger waren die Besatzungen bzw. Fahrer mit der geringsten kumulierten Zeitabweichung.

Komplett im Rennmodus donnerten die Formel- und Tourenrennwagen des ADAC Historic Cup Ost und die sogenannten Tourenwagen-Legenden (historische Autos aus mehrheitlich westlicher Produktion) über den "Ring". Zu viel Bedeutung musste man aber auch deren Rennergebnissen nicht beimessen, vereinten die Klassen doch Fahrzeuge aus verschiedenen Epochen oder zumindest verschiedener Baujahre mit zudem unterschiedlichen technischen Konfigurationen. Ergo, standen auch hier der Spaß und die Präsentation an sich im Vordergrund.

 

ADAC Sachsenring Classic war nur das erste Drittel

Nun freuen sich alle Dagewesenen und sicherlich auch zahlreiche Nicht-Dagewesen auf die große Jubiläumsparty 2027, welche noch nicht konkret terminiert ist. Bekannt sind hingegen die weiteren Renntermine auf dem Sachsenring in diesem Jahr. So kommen vom 11. bis 13. Juli die aktuell weltbesten Motorrad-Rennfahrer zum LIQUI MOLY Grand Prix of Germany sowie vom 22. bis 24. August die DTM, um hier ebenfalls Geschichte zu schreiben.

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