70. Geburtstag des vierfachen Sachsenring-Siegers Karoly Juhasz

MOTORSPORT Ungar feierte 1987 großen gesamt-internationalen Erfolg

Sachsenring. 

Mit dem Ungarn Karoly Juhasz feiert heute ein Rennfahrer seinen 70. Geburtstag, der auch international einer der erfolgreichsten seiner Zunft des Ostblocks vorm großen politischen Umsturz war. Auf dem Sachsenring feierte er als erster Ungar nach dem großen Janos Drapal vier Rennsiege.

Ostblock-Meister

Karoly Juhasz wurde am 3. Januar 1955 geboren und erlernte das Motorsporthandwerk, wie die meisten Ungarn in der damaligen Zeit, beim Club Honved seiner Heimatstadt Budapest.

Seine ersten Renneinsätze hatte er 1973 mit einem 250-ccm-Pannonia-Serienmotorrad und wechselte alsbald auf eine 125-ccm-Einzylinder-Rennmaschine aus dem Hause MZ.

Zwischen 1975 und 1981 war der Feinmechaniker in einer Schokoladenfabrik jeweils Doppelstarter in den Klassen bis 125 und 250 ccm auf einer MZ bzw. einer Yamaha.

Am Sachsenring trat Karoly Juhasz 1977 erstmals groß in Erscheinung. Im Rennen der Viertelliterklasse leistete er drei Runden lang Führungsarbeit. Am Ende musste er sich mit Platz fünf zufrieden geben.

Seinen ersten großen internationalen Gesamterfolg feierte er 1979, indem er in der Klasse bis 250 ccm die halb-europäische Ostblock-Meisterschaft "Pokal für Frieden und Freundschaft" für sich entschied.

Erster von vier Sachsenring-Siegen

Im darauffolgenden Jahr stand er erstmals auf dem Sachsenring auf dem Podest. Im 125er-Rennen brachte er seine an ihre Leistungsgrenze gelangte MZ hinter seinen besser motorisierten Landsleuten Janos Drapal auf Morbidelli und Lajos Harsfai auf MBA als Dritter ins Ziel.

1982 konzentrierte sich Karoly Juhasz auf die Viertelliter-Kategorie und gewann auf dem Sachsenring prompt das Rennen, wenngleich er dabei auch vom Fernbleiben Janos Drapals profitiert haben dürfte. Dabei sein angemerkt, dass der vierfache Grand-Prix-Sieger innerhalb der damals übermächtig erscheinenden Ungarn Jahr für Jahr noch besseres Material als der Rest der Delegation aus dem Land der Puszta und des Balatons hatte.

Auch ein Jahr später durfte er nach elf Rennrunden auf dem 8,618 Kilometer langen alten Sachsenring das oberstes Treppchen erklimmen.

Vize-Europameister

1987 entsagte das 60 Kilo-Leichtgewicht der damaligen Königsklasse des Ostens und wechselte in die noch junge 80-ccm-Kategorie. Mit seiner Krauser holte sich Karoly Juhasz, der in seiner Freizeit gern 50-ccm-Simson-Mokicks auf über 100 km/h frisierte, 1987 und 1988 zwei weitere Siege am Sachsenring, sowie 1987 seinen größten internationalen Erfolg, als er hinter dem Spanier Julian Miralles Vize-Europameister werden konnte.

Ende der 1970er- bis Mitte der 1980er-Jahre war Karoly Juhasz die zweitstärkste ungarische Kraft hinter Janos Drapal, was auch seine zahlreichen zweiten Plätze hinter dem "Giacomo Agostini des Ostens" sowie seine weiteren Rennsiege in der damaligen DDR belegen. So gewann er auch in Schleiz und in Frohburg, und zwar je drei Mal.



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