Wenngleich die Ableitung seiner Dauerstartnummer "46" recht simpel ist, hat Valentino Rossi aus dieser, seiner Zahlenkombination ein Logo kreiert und maximal populär gemacht. Am heutigen 16. Februar feiert der Italiener nun seinen nächsten Geburtstag, und zwar jenen entsprechend seiner weltberühmten Startnummer.
Während nicht wenige Rennfahrer mit Ziffern und Zahlen ihres Geburtstages spielen und das Ergebnis dann ebenfalls in ihre Karriere dauerhaft verwendet, hat Valentino Rossi die "46" von seinem ebenfalls recht erfolgreichen Vater Graziano Rossi übernommen.
Oft, aber nicht immer
Die "46" prangte schon zu "Vale's" Pocketbike-Zeiten auf seinen Sportgeräten, aber nicht konstant immer. Spätestens seit seinem Debüt in der Motorrad-Weltmeisterschaft am 31. März 1996 im Alter von 17 Jahren in Shah Allam in Malaysia sind er und seine "46" untrennbar miteinander verbunden. Daran änderte sich auch im Zuge all seiner Erfolge nichts, denn als Weltmeister steht einem seit Jahr und Tag in der darauffolgenden Saison die Startnummer "1" zu. Früher waren Rennfahrer echt heiß drauf und trugen diese mit Stolz. Heutzutage ist das nur noch in Ausnahmefällen, wie bei Pecco Bagnaia als Weltmeister 2023 in der zurückliegenden Saison. In den meisten heutigen Fällen behalten die Fahrer allerdings ihre Lieblingsstartnummer, weniger aus Aberglauben als aus Kommerz, denn die Merchandising-Schienen sind fast durchgehend mit der Ziffernfolge aufgegleist.
Neunmal die Nummer 1
Valentino Rossi hatte theoretisch neun Mal die Gelegenheit gehabt, die "1" auszuführen, wobei einige Jahre auf Grund seiner immer wieder raschen Aufstiege in eine nächsthöhere Klasse das ohnehin nicht funktioniert hätte. Dennoch wollen wir seine ganz großen Triumphe in seiner einzigartigen Karriere an seinem heutigen Ehrentag nicht unerwähnt lassen und ins Gedächtnis zurückholen. So gewann er 1997 die Weltmeisterschaft in der damals kleinsten Hubraumklasse bis 125 ccm und 1999 jene der Viertelliterklasse, also doppelt so viel Hubraum, jeweils auf Aprilia.
Wiederum im Zwei-Jahresrhythmus erfolgte nach erledigter Mission der Aufstieg und im zweiten Jahr der neuerliche Titelgewinn. Somit ist konkret das Jahr 2001 zu nennen und die Klasse war die Königsklasse mit den kaum zähmbaren 500-ccm-Zweitakt-Biestern. Damit war er der letzte 500er-Weltmeister der Geschichte, denn 2002 wurde die Königsklasse erstmals mit Viertaktern mit 990 ccm Hubraum ausgetragen und Valentino Rossi und Honda hieß erneut das siegreiche Duo.
So auch 2003.
Anderes Bike, doch die Erfolgsgeschichte wird fortgeschrieben
Danach kam es zum Bruch mit dem weltgrößten Motorrad-Hersteller, der damals auch die besten MotoGP-Motorräder baute. Valentino Rossi wechselte schließlich zu Yamaha und gewann für den 2003 komplett sieglosen japanischen Hersteller sogleich das erste Saisonrennen 2004. Damit begann eine Zusammenarbeit, die sieben plus zehn Saisons halten sollte. Nach dem Sensationssieg gewann "Vale" in jenem Jahr noch acht weitere GP und schenkte Yamaha am Saisonende den ersten WM-Titel in der Premium-Klasse seit Wayne Rainey 1992. So auch in den Jahren 2005, 2008 und 2009, wobei ab 2007 der Hubraum auf maximal 800 ccm reduziert und ab 2012 wieder auf 1.000 ccm angehoben wurde. Damit Valentino Rossi der einzige Fahrer, der mit allen Hubraumgrößen seiner aktiven Zeit WM-Titel feiern konnte.
Nach wie vor vorn dabei, aber nicht mehr top
In der Zeit von 2011 und 2012 wechselte er zu seinen Landsleuten von Ducati, doch war diese Liaison nicht gerade von Erfolg gekrönt.
Reumütig kehrte er danach zu Yamaha zurück, doch einen weiteren WM-Titel konnte er seiner Erfolgsbilanz nicht mehr hinzufügen. Mit seinen drei Vize-Weltmeisterschaften 2014, 2015 und 216 hatte er dennoch gezeigt, dass er es noch kann. Ende 2021 beendete er seine erfolgreiche Karriere. Mit letztlich neun WM-Titeln, 115 Grand-Prix-Siegen (den letzten errang er 2017 auf seiner Lieblingsstrecke in Assen), 235 Podestplätzen in 26 WM-Saisons bzw. 435 GP-Rennen kann sich seine persönliche Race-Statistik so oder so sehen lassen. Mit 15 WM-Titeln und 122 GP-Siegen ist in diesen ewigen Rankings sein Landsmann Giacomo Agostini der erfolgreichste Fahrer aller Zeiten, und in Sachen WM-Titel rangiert auch noch der Spanier Angel Nieto mit deren 13 vor ihm.
Nach seinem Rücktritt vom aktiven Motorradrennsport war für ihn aber noch längst nicht Schluss. Nachdem er während seiner Zweirad-Karriere schon den einen oder anderen Formel-1-Test sowie diverse Rallyes bestritten hatte, frönt er seit 2022 dem Autorennsport mit der gleichen Hingabe und ist seit dem Werksfahrer für BMW in internationalen GT-Serien sowie in der FIA Langstrecken-WM WEC.