Spannung pur am Abend in der Stadthalle in Zwickau - die Bundesliga-Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau haben dort vor 1137 Zuschauern den TSV Bayer 04 Leverkusen empfangen und gegen das Schlusslicht der Liga einen 27:26 (14:15)-Sieg eingefahren. Nach einem guten Start haben sich die Zwickauerinnen etwas schwer getan, konnten das Spiel aber hintenraus für sich positiv gestalten, wenn auch knapp.
Gelernte Rückraum-Spielerin als Linksaußen
"Es war doch sehr eng im gesamten Verlauf und ich bin glücklich, dass wir das Spiel noch gekippt haben. Wir haben zwei Punkte geholt, das ist wichtig und ist es mir egal, wie viele Tore wir verwandelt haben", sagt Jasmina Gierga. Die gelernte Rückraum-Mitte-Spielerin, die schon in allen Rückraumpositionen rotiert hat, spielt seit neuestem auf links außen: "Mir macht es Spaß. Mit Athletik hatte ich nie Probleme und außen kann man die Athletik sehr gut einsetzen. Zur Zeit arbeiten wir daran, dass ich die Wurftechnik von außen verbessern kann", so die 20-jährige: "Gegen Leverkusen haben wir uns in der ersten Halbzeit sehr schwer getan mit der Abwehr und den Kreisläufern. Da war es für mich schwierig Konter zu laufen, das hat sich leider nicht so ergeben."
Studium und Sport gleichzeitig
Jasmina Gierga kommt ursprünglich aus Chemnitz, hat 2017 in der C-Jugend nach Zwickau gewechselt und dort die Nachwuchsmannschaften durchlaufen - ab 2019/20 hat sie im Training bei der ersten Mannschaft mit anfangen. Die junge Sportlerin studiert in Zwickau an der Westsächsischen Hochschule im fünften Semester Biomedizinische Technik. Die Synergie zwischen Studium und Sport passt: "Am Anfang ist es mir ein bisschen schwer gefallen, erstmal alles einzutakten, aber das hat sich eingependelt und es funktioniert gut, dass ich die Trainingseinheiten mitmachen kann und trotzdem so viele Vorlesungen wie möglich schaffe. Es ist ein guter Ausgleich zwischen Studium und Sport. Wenn ich beim Lernen merke, mein Kopf ist voll, bin ich richtig froh, dass ich zum Training gehen kann. Und wenn ich vom Training kaputt bin, dann ist es schön, sich auf meine Uni zu konzentrieren."
Routine vor den Spielen
"Vor den Spielen versuche ich weit weg vom Handy zu bleiben, dass ich nicht abgelenkt werde. Ich mag es, spazieren zu gehen und ich schaue auch gerne nochmal ins Video rein, um mich auf den Gegner vorzubereiten. In der Halle versuche ich dann immer mit ein paar Übungen mit Bändern meinen Fokus zu finden", erzählt Jasmina Gierga. Bei Auswärtsfahrten sei es etwas schwieriger, da man sehr lange im Bus sitzt. Bei Heimspielen puschen die Fans auf jeden Fall. "Die Stimmung in der Stadthalle, die ist wirklich echt mega. Für uns als Spielerinnen ist es enorm wichtig, dass man weiß, dass die Fans einem den Rücken stärken", so Gierga: "Ich habe einfach Spaß am Handballspielen und gebe mein Bestes, die Mannschaft zu unterstützen. Wenn es enge Spiele sind, dann ist natürlich die Motivation noch höher, man hat Adrenalin und muss sich nicht extra pushen, das kommt eigentlich automatisch." In Phasen, wo es nicht so funktioniert, sei es wichtig, dass man sich innerhalb des Teams unterstützt: "Das ist, finde ich, ein enorm wichtiger Part und deshalb mag ich auch Teamsport, weil man da nicht alleine durch diese Phasen durchgehen muss."