Finale der Hard Enduro Series Germany in Rüdersdorf

Sächsische Erfindung beendete ihre siebente Saison

Rüdersdorf. 

Zur siebenten und somit finalen Runde der Hard Enduro Series Germany (HESG) ging es für die Aktiven und zahlreiche Fans, auch aus Sachsen, nach Rüdersdorf am östlichen Stadtrand von Berlin. Der traditionsreiche Novemberpokal des MC Woltersdorf war mit seiner 47. Ausgabe zum zweiten Mal (nach 2023) wieder ein Rennen für die deutschen Extrem-Enduro-Liebhaber.

Seit 1966 bis kurz nach der Wende (1991) wurde dieser als Trial ausgetragen und nach anderen Veranstaltungsformen mit anderen Veranstaltungstiteln seit seiner Wiederbelebung 2004 als Enduro. Neben Läufen zur Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) waren der Lauf zur Enduro-Weltmeisterschaft 2018 sowie drei EM-Läufe (2015, 2022 und 2024) die Veranstaltungshighlights des Vereins.

Die HESG wurde 2018 von Denis Günther aus Börnichen bei Zschopau ins Leben gerufen und erfreut sich unter Semi-Profis, Amateuren und Hobby-Fahrern fast aller Altersklassen nach wie vor großer Beliebtheit.

Sieg auf dem Silbertablett

Am vergangenen Freitag sowie am Samstag, dem 1. November, war also wieder Hard Enduro mit dem Kampf um den Gesamtsieg sowie die weiteren Klassentitel angesagt. In der Meisterschaftswertung hatte Milan Schmüser aus Tensfeld in Schleswig-Holstein, in Sachsen vom SuperEnduro Riesa und weiteren Auftritten bestens bekannt, fünf der vorangegangenen sechs Läufe gewonnen und war einmal Zweiter geworden. Somit hätte ihm in Rüdersdorf ein siebenter Platz zum Titelgewinn gereicht, doch wurde ihm der sechste Tagessieg quasi auf dem Silbertablett gereicht.

Dem Finale über die Renndauer von einer Stunde waren wieder der Prolog und die beiden Gruppenrennen der insgesamt 83 Starter über eineinhalb Stunden vorgeschoben. Die besten 25 jeder Gruppe bestritten dann das Hauptrennen, und diesem drückte vor allem der als Tabellendritter angereiste Leon Hentschel aus Uelzen in Niedersachsen seinen Stempel auf. Kurz vor Schluss wählte der bereits zweifache HESG-Gesamtsieger bei der Umfahrung eines Staus langsamerer Teilnehmer die falsche Spur bei einer der unzähligen Steilauffahrten, was Milan Schmüser eiskalt ausnutzte und mit der besseren Alternative an Leon Hentschel vorbeizog. Von seinen nun sechs Laufsiegen des Jahres und seinem ersten HESG-Titel war das Nordlicht anschließend natürlich entsprechend angetan. "Nachdem ich vor zwei Jahren gut dabei war, bis ich mir den Arm gebrochen habe, und 2024 die Saison ebenfalls vorzeitig beenden musste, hat es jetzt endlich für eine ganze Saison und den Titel gereicht. Damit, denke ich, kann man ganz zufrieden sein", gab er anschließend zu Protokoll.

Dritter wurde der Vorjahreschampion Henry Strauss aus dem ebenfalls niedersächsischen Uetze, der damit Vize-Meister vor Leon Hentschel wurde. Diese drei fuhren in diesem Jahr als top ausgebildete und mit internationaler Erfahrung behaftete Halb-Profis in einer eigenen Liga und okkupierten in unterschiedlichen Konstellationen immer die ersten drei Plätze.

Bester Sachse nicht am Start

Als Gesamtfünfter wurde in der Endabrechnung Arvid Meyer aus Reinsdorf bester Sachse, doch der war in Rüdersdorf gar nicht am Start. Er trat anstatt beim HESG-Finale 2025 stattdessen beim zeitgleich in Burg bei Magdeburg stattfindenden Finallauf zur DEM an, wo er sich den dritten Gesamtrang in der Klasse E1 sicherte. Eric Seifert aus Breitenbrunn belegte in Rüdersdorf den fünften Platz - ein Platz zu wenig, sonst hätte er Arvid Meyer in der Abschlusstabelle noch überflügelt. So wurde er mit einem Punkt Rückstand trotzdem starker Meisterschaftssechster.

Zweitschnellster Sachse beim diesjährigen Novemberpokal wurde Felix Bopp aus Weißenborn als Siebenter. Elfter wurde der Chemnitzer David Loose und zwei Plätze hinter ihm kam Emil Kessler aus Plauen ins Ziel. Damit zementierte der Vogtländer seinen achten Rang in der Endabrechnung sowie den Vize-Titel in der Junioren-Wertung.

Auch alle weiteren Westsachsen und Erzgebirger im Finale

Unter die Top-20 schafften es beim finalen Rennen des Jahres auch Marcel Teucher aus Zwönitz, Raven Lippold aus Schlettau sowie als Gaststarter Einar Meyer, der Bruder von Arvid, als 14., 16. bzw. 17. Fast genau in der Mitte der Ergebnisliste landete Pascal Kaupa aus Mildenau auf Rang 24. Zwei Plätze hinter dem 36. Marcel Teubner aus Raschau wurde der weitere Mildenauer Michael Martin als zweitschnellster der Senioren 38. Der weitere Gaststarter Marcel Kis aus Gornsdorf und Christian Nicklaus aus Wildenfels belegten die Plätze 47 und 49, schafften es also immerhin ins Finale.

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