Nach kurzer, schwerer Krankheit: Große Trauer um dreimaligen Sachsenring-Sieger

MOTORSPORT Ungar Janos Szabo triumphierte 1985, 1987 und 1988 vor den Toren Hohenstein-Ernstthals

Sachsenring. 

Mit Bedauern vernahm die Motorsportwelt am heutigen Freitag die Botschaft, dass der ungarische Motorrad-Rennfahrer und dreifache Sachsenring-Sieger Janos Szabo am 15. Januar nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von nur 67 Jahren verstorben ist.

 

Entfernter Verwandter der MZ-Ikone Laszlo Szabo

Janos Bregyo Szabo erblickte am 13. August 1957 das Licht der Welt. Er ist ein entfernter Verwandter des MZ-Werksfahrers der 1960er- und 1970er-Jahre, Laszlo Szabo, und sein Vater war ein bekannter ungarischer Motocross-Fahrer. Früh schloss er sich dem bedeutenden ungarischen Hauptstadt-Motorsportclub Zalka Mate Budapest an, dem fast alle ungarischen Spitzenfahrer angehörten.

Zu Beginn seiner Karriere wurde er zunächst drei Mal hintereinander ungarischer Meister bei den Serienmaschinen. Ab Ende der 1970er-Jahre gehörte der Sport-Student der ungarischen Nationalmannschaft an und wurde somit einer der Dauergäste auch auf den ostdeutschen Rennstrecken.

Am Sachsenring stellte er sich 1980 erstmals vor und beendete als Doppelstarter das Rennen der 125-ccm-Klasse auf Platz sieben sowie jenes der Viertelliter-Kategorie auf Rang acht.

 

Zwei Mal Ostblock-Champion

1983 fuhr er auf der alten 8,618 Kilometer langen Berg- und Talbahn vor den Toren Hohenstein-Ernstthals als Dritter der 250er-Rennens hier erstmals aufs Podest. Auf dem Schleizer Dreieck wurde er hinter seinem Landsmann Lajos Harsfai Zweiter, womit er auch hier erstmals vom Podest aus jubeln konnte. Auf dem Frohburger Dreieck, wo er 1981 als Dritter des 250er-Rennens erstmals in der DDR auf dem Podest stand, wurde er 1983 noch einmal Dritter und somit der Gesamtsieger des Pokals für Frieden und Freundschaft, wenn man so will der Ost-Europameisterschaft.

Auch danach gehörte Janos Szabo, dessen Hobby der Modell-Flugzeugbau war, weiter zu den osteuropäischen Spitzenfahrern und feierte zum Beispiel in den Jahren 1985, 1987 und 1988 bei den 250ern drei Sachsenring-Siege. In Schleiz war er in der gleichen Klasse 1986 und 1987 siegreich. 1987 gewann er zum zweiten Mal den Pokal für Frieden und Freundschaft.

 

Auch auf echter internationaler Bühne erfolgreich

Mit seiner Körpergröße von nur 1,63 m hatte Janos Szabo die Figur eines Jockeys, was natürlich kein Nachteil war, als er 1988 parallel auch die Klasse der 80-ccm-Maschinchen belegte und hinter dem Bulgaren Bogdan Nikolov Vize-Europameister wurde. Mit seiner 80er-Krauser fuhr er 1989 auf dem Sachsenring hinter Nikolov auf Platz zwei, ebenso auf dem Schleizer Dreieck hinter seinem Landsmann Karoly Juhasz.

Zudem bestritt Janos Szabo neun Grand Prix und fuhr dabei einige Male in die WM-Punkteränge. Sei bestes GP-Resultat ist sein zwölfter Platz bei Großen Preis von Deutschland 1989 in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt Hockenheim im Rennen der 80-ccm-Klasse.

Nach seiner Karriere half Janos Szabo als, einer von wenigen ungarischen Spitzenfahrern der Ostblockzeit, jungen Landsleuten bei dessen Einstieg in den Rennsport.

 

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