Der Notfallverband Zwickau hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kulturgut bei Havarien und Gefahrenlagen zu schützen. Die Gefahren sind vielschichtig - ob Wasserschaden, Hochwasser, Blitzschlag oder Brände. Im August Horch Museum hat es heute mit allen acht beteiligten Einrichtungen des Notfallverbundes, der sich im August letzten Jahres gegründet hat, eine gemeinsame Notfallübung gegeben. In diesem Zusammenhang ist auch der neu angeschaffte Notfallanhänger zum Einsatz gekommen. Knapp 50 Leute haben sich an der Notfallübung beteiligt.
Kulturgut bergen und an sicheren Ort bringen
"Zweck des Notfallverbundes ist es, Kräfte zu bündeln und nachdem die Feuerwehr ihren Job gemacht hat, die Sachen zu bergen", erklärt Dr. Lutz Mahnke, Leiter der Ratsschulbibliothek und Vorsitzender des Notfallverbundes Zwickau: "Wir wollen das Kulturgut, was in den einzelnen Einrichtungen vorhanden ist, bergen und an einen sicheren Ort verbringen. Da es sehr unterschiedliche Einrichtungen sind, haben wir uns geeinigt, dass wir jedes Jahr eine praktische Übung durchführen und das immer in einer anderen Einrichtung." Angefangen hat man heute im August Horch Museum. "Das Museum hat auch ein Archiv mit Dokumenten, Zeichnungen und Fotos. Die würden im Notfall gerettet werden", so Mahnke.
Investition in einen Notfallanhänger
In jeder Einrichtung gibt es Notfallboxen für den kleinen Notfall. "Doch bei einem Großereignis reicht dass, was in den Einrichtungen vorhanden ist, nicht aus. Angefangen bei der Man-Power bis hin zu den Materialien", weiß Mahnke. Deshalb sei der Notfallanhänger gekauft worden. Dort geladen sei das, was man für den ersten Notfall braucht. Dieser enthält unter anderem Verpackungsmaterial, Folien, Werkzeuge, Schutzkleidung, Masken und Ähnliches. Mahnke weiß genau: "Man muss im Notfall Prioritäten setzen, denn man kann nicht alles retten." Bei der Übung gab es Erläuterungen zu Evakuierungsplänen und eine Unterweisung in der Handhabung von Feuerlöschern. Im praktischen Teil wurde es konkret und man hat sich mit der Aktivierung des Alarmierungsplans auseinander gesetzt, es gab eine Lagebesprechung und Aufgabenverteilung, es ging ums Auspacken beziehungsweise Aufbauen des Equipments, um praktische Bergungsaktionen und das Arbeiten mit dem Notfallhänger für Kulturgut. Der Hänger wurde mit finanzieller Unterstützung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes (KEK) und der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek Dresden (SLUB) angeschafft.