Premiere in Zwickau: Ute Menzel verkörpert Mayorgas außergewöhnliche „María Luisa“

Publikumsliebling Premiere als Maria Luisa im Beisein des Autors Juan Mayorga – Der 60-jährige Spanier reist aus Madrid zur Deutschen Erstaufführung seines Stückes „Maria Luisa – zu viert ist man weniger allein“ in Zwickau an.

Zwickau. 

Juan Mayorga ist einer der bekanntesten zeitgenössischen spanischen Dramatiker. Das Theater Plauen-Zwickau darf in Deutschland als erstes sein neuestes Stück „María Luisa“ aufführen, in welchem Mayorga wie selten in der Weltliteratur eine ältere Dame zur Hauptfigur macht und sie eine poetisch sinnliche und turbulente Heldinnenreise durchleben lässt. Diese Dame wird von Publikumsliebling Ute Menzel dargestellt.

Einführung bereits am Donnerstag

Am Donnerstag lud das Theater zur Einführung in das 90-minütige Schauspiel und anschließend zur öffentlichen Probe ein, die im bestens gefüllten Gewandhaus stattfanden. Der Regisseur Tobias Rott, die Ausstatterin Cornelia Brey, die Dramaturgin Luise Curtius, die das Stück nach Zwickau holte, und die Schauspielerin Ute Menzel gaben Einblicke in ihre Arbeit.

Wer am Donnerstag dabei war, kommt garantiert zu einer oder vielleicht auch mehreren Vorstellungen. Es gibt aber insgesamt nur vier in dieser Spielzeit. In Plauen waren alle Vorstellungen, Premiere inklusive, ausverkauft. Die Zwickauer haben da mehr Glück, denn es gibt noch Karten sowohl für die Premiere als auch für die weiteren drei Vorstellungen in dieser Spielzeit. Sehr zu empfehlen für einen ganz besonderen Abend ist der Termin am ersten Weihnachtsfeiertag.

Die Grande Dame des Theaters

Die Schauspielerin Ute Menzel ist die Grande Dame des Theaters Plauen-Zwickau. Am Samstag erlebt das Zwickauer Publikum sie als 80-jährige Maria Luisa. Den Publikums-Oscar Mauritius erhielt Menzel als Theaterliebling der Saison 2007/2008 vom Zwickauer Publikum und 2018 den Theaterpreis des Theaterfördervereins. Im kommenden Jahr feiert die 1963 in Gotha geborene Schauspielerin ihr 40-jähriges Jubiläum am Theater Plauen-Zwickau. Schauspielerin werden wollte schon immer, angefangen zu spielen hat sie mit sechs Jahren im Pioniertheater in Gera. Beim Vorsprechen in Plauen lernte sie 1976, mit 22 Jahren ihren Ehemann, den Schauspieler Dieter Maas kennen.

Seit 40 Jahren am Theater

In 40 Jahren am hiesigen Theater spielte sie unzählige tragende Rollen. Im Mono-Stück „Männer und andere Irrtümer“ brillierte sie 256-mal. „Das haben bestimmt über 10.000 oder 12.000 Zuschauer gesehen“, vermutet die vielseitige Künstlerin, die auch in Musicals eine sehr gute Figur macht. Auf die Frage nach ihrer Lieblingsrolle, antwortet die 61-Jährige: „Ich habe keine bestimmte. Ich finde es immer wunderschön, dass man sich in so vielen verschiedenen Facetten zeigen kann. In der Zeit mit Dirk Löschner (seit 2022 Generalintendant des Theaters) bin ich wirklich an tolle Rollen gekommen, da kann ich mich echt nicht beschweren, er hat mir da viele Möglichkeiten gegeben. Die Goulda in Anatevka, die liebe ich einfach, das spiele ich wahnsinnig gern. Auch in ,Draußen vor der Tür‘, diese fünf oder sechs Rollen, die mag ich alle sehr.“

Magie und Spannung erwarten die Zuschauer

Auf die Frage, warum man sich das Stück „Maria Luisa – zu viert ist man weniger allein“ nicht entgehen lassen sollte, sagt Ute Menzel: „Weil es spannend ist, weil es eine Magie hat, weil es rührend ist und auch lustig, und weil jeder sich auf irgendeine Art oder Menschen in seinem Umfeld wiederentdecken wird. Und weil man sich mit der Thematik Einsamkeit beschäftigen sollte, weil es ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und uns irgendwo alle betrifft. Dass wir aufeinander einfach mehr zugehen und sehen, dass da vielleicht irgendwo jemand ist, der dich braucht. Und weil so wunderschöne Geschichten erzählt werden. Ich liebe einfach Theater, wenn es Geschichten erzählt, das muss mir keine Ideologien permanent vermitteln, ich will Geschichten machen, die mich berühren“.

Premiere in Zwickau: am Samstag, 11. Oktober, 19.30 Uhr, im Gewandhaus. Weitere Vorstellungen: am Samstag, 18. Oktober, Donnerstag, 25. Dezember, jeweils 19.30 Uhr; Sonntag, 25. Januar, 16 Uhr.

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