Sachsenring-Doppelsieger wird Meister in der DTM

MOTORSPORT Ayhancan Güven siegt beim Finale Furioso in Hockenheim

Hockenheim. 

Nur eine Wochen nach dem Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Hohenstein-Ernstthals Partnerstadt Hockenheim dröhnten auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg erneut die Motoren zu einem Saisonabschluss.

Diesmal kam die DTM mit ihren Rahmenserien, um die Meister 2025 zu küren. Wurde vor Wochenfrist noch die per Kurzanbindung 3,692 Kilometer lange Motorrad-Streckenvariante genutzt, durfte sich die Vierrad-Fraktion vor insgesamt 102.000 Fans übers Wochenende auf dem 4,574 Kilometer langen Gesamtkurs austoben. Der DTM-Saison 2025 machten kumuliert über 500.000 Besucher ihre Aufwartung.

 

Spannung bis zum Schluss

Vor den letzten beiden entscheidenden Meisterschaftsläufen hatten vom 24-köpfigen DTM-Feld noch neun Fahrer von fünf Marken Chancen auf den Titel 2025 - das gab es in der über 40-jährigen Geschichte der Serie noch nie. Als Spitzenreiter war Lucas Auer (AUT, Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team Landgraf) angereist. Ihn und den Neuntplatzierten Jules Gounon (FRA, Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team Mann-Filter) trennten nur 29 Punkte. Dazwischen lagen bei noch zwei Mal 28 zu vergebenen Zählern Jordan Pepper (RSA, Lamborghini Huracan GT3 EVO 2, TGI Team Lamborghini by GRT), René Rast (GER, BMW M4 GT3 Evo, Schubert Motorsport), Maro Engel (GER, Mercedes-AMG GT3, Mercedes-AMG Team Winward Racing), der Doppelsieger vom Sachsenring Ayhancan Güven (TUR, Porsche 911 GT3 R 992, Manthey EMA), Jack Aitken (GBR, Ferrari 296 GT3, EMIL FREY RACING), Marco Wittman (GER, BMW M4 GT3 Evo, Schubert Motorsport) und Andreas Preining (AUT, Porsche 911 GT3 R 992, Manthey EMA).

 

Rekordspannendes Titelrennen mit neun Kandidaten

Unglaublich, aber wahr, nach dem ersten knapp einstündigen Rennen mit einem Pflichtboxenstopp am Samstag reduzierte sich die Zahl der Titelanwärter nur um einen. Lediglich Jules Gounon fiel aus diesem erlauchten Kreis, nachdem er nach seinem Boxen-Halt sein neues, aber nicht fachgerecht montiertes rechtes Vorderrad verlor und das Regenrennen vorzeitig an der Box beendete. Dieses gewann der DTM-Champion von 2023, Thomas Preining, souverän vor den in der Meisterschaft keine Rolle mehr spielenden Ricardo Feller (SUI, Audi R8 LMS GT3 EVO II, Land Motorsport) und Morris Schuring (NED, Porsche 911 GT3 R 992, Manthey Junior Team).

Der Dresdner Maximilian Paul musste vom 21. Startplatz losfahren und kam von diesem mit seinem 640 PS starken Lamborghini Huracan des familieneigenen Rennteams Paul Motorsport immerhin noch bis auf die 16. Position nach vorn - leider knapp außerhalb der Punkteränge (bis Platz 15).

 

Rechenspiele noch in der letzten Runde

Am Abschlusstag war das Wetter zwar wieder kühl, doch nach einem kleinen harmlosen Regenschauer am Vormittag stabil. Dieses alles entscheidende Rennen war auf Grund der am Sonntag stets zwei obligatorischen Boxenstopps wieder lange Zeit unübersichtlich.

Den besten Durchblick muss man letztendlich dem Porsche-Team Manthey und Ayhancan Güven bescheinigen, der das Rennen und somit den Titel 2025 letztendlich gewann.

 

Finale mit Safety-Car und dramatischer Schlussrunde

Nach einer weiteren Safety-Car-Phase in der Schlussphase des Rennens kam der zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierte, Marco Wittmann (GER, BMW M4 GT3 Evo, Schubert Motorsport), noch einmal in Schlagdistanz zu Ayhancan Güven und attackierte den Türken in der Schlussrunde erfolgreich. Der konterte allerdings am Rande der Legalität und holte sich so seinen fünften Saisonsieg und katapultierte sich mit diesem in der Tabelle von Platz fünf auf eins.

Hinter Marco Wittmann wurde Maro Engel Dritter. Von den weiteren Titelkandidaten wurde Lucas Auer Vierter und Thomas Preining Sechster. Hätte Marco Wittmann gewonnen, würde der DTM-Champion 2025 Lucas Auer heißen, doch in erster Linie ist natürlich auch er seines eigenen Glückes Schmied.

 

Strafen und Disqualifikationen beeinflussen das Ergebnis

René Rast war schon in der Startrunde Opfer einer Karambolage und somit aus dem (Titel-)Rennen. Jordan Pepper und Jack Aitken hatten bei gelben Flaggen überholt, wofür sie mit Strafen von je drei Penalty Laps belegt wurden. Da sie diese nicht antraten, wurden sie disqualifiziert. Das war allerdings ohnehin egal, weil es für sie gemäß des Rennverlaufes ohnehin nicht für den Titel gereicht hätte. Maximilian Paul war im Zeittraining für die Startaufstellung für Rennen zwei wieder nicht über den 21 Startplatz hinausgekommen, zeigte von dort aus aber ein starkes Rennen mit einer guten Boxenstopp-Strategie.

Lohn der Mühen war somit Rang zehn, ergo ein versöhnlicher Saisonschlusspunkt, zumindest in der DTM. Am kommenden Wochenende geht es für ihn in der GT World Series in Barcelona gleich weiter. In der DTM-Abschlusstabelle wird er auf der 19. Position geführt.

 

Showdown auch in den Rahmenserien

In der ersten Rahmenserie der DTM, dem ADAC GT Masters, sicherten sich Salman Owega (20, Köln) und Finn Wiebelhaus (19, Obertshausen) in ihrem Ford Mustang GT3 bereits im Samstagsrennen den Meistertitel.

 

ADAC GT Masters kürt Meister schon am Samstag

Simon Connor Primm aus Großschirma und sein Motorsport-Partner Finn Zulauf belegten in einem weiteren Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 des Teams Paul Motorsport zum Abschluss die Plätze fünf und elf und landeten in der Endabrechnung gemeinsam auf Rang acht. In der GT-Nachwuchsrennserie ADAC GT4 Germany musste sich das Mercedes-AMG-GT4-Duo Enrico Förderer (18, Leuterod) und Jay Mo Härtling (22, Sprockhövel) bis zum Sonntagsrennen gedulden, um die ihnen fast schon sichere Meisterschaft perfekt zu machen.

 

ADAC GT4 Germany mit Entscheidung am Sonntag

Niels Tröger aus Großfriesen und der Däne Andreas Jochimsen wurden mit ihrem BMW GT4 Evo des Bremer Teams FK Performance Motorsport in den ebenfalls einstündigen Rennen mit Fahrerwechsel die Plätze 14 und zehn. Als Elfte des Abschluss-Rankings verfehlten sie die Top-10 nur knapp. Im Porsche Carrera Cup Deutschland lautete das spannende Duell beim Finale Alessandro Ghiretti (ITA) gegen Robert de Haan (NED). Das Rennen am Samstag gewann Robert de Haan und verdrängte damit Alessandro Ghiretti schon mal von der Tabellenspitze.

 

Spannung im Porsche Carrera Cup bis zuletzt

Im zweiten wollte Ghirettis Teamkollen in den Meisterschaftskampf unsauber eingreifen, was gründlich misslang und der Titel nach Holland ging. Jonas Greif aus Coswig bei Dresden musste zum Abschluss mit den Plätzen 23 und 25 vorliebnehmen. Im nächsten Jahr besteht der DTM-Kalender wieder aus acht Läufen. Auf dem Sachsenring wird vom 11. bis 13. September gefahren.

 

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