Der Trabantfreunde-Verein Intertrab lud am 4. Oktober in Kooperation mit dem August Horch Museum Zwickau und der Stadt Meerane zu einer runden Geburtstagsfete ein. Gefeiert wurde der 60. Geburtstag des Trabi-Modells P601 Universal, in der DDR salopp Kombi genannt.
Fertigung in der Region
Der Bau dieses Modells startete nämlich genau vor sechzig Jahren, im Herbst 1965. Der Produktions-Serienstart der Limousine übrigens war bereits 1964 erfolgt. Gefertigt wurde die Version „Universal“ bis 1991 in Zwickau und vor allem in Meerane.
Vielseitiges Programm am EKM
Den ganzen Samstag über erwartete die Gäste am 4. Oktober 2025 ein vielseitiges Programm am EKM, dem ehemaligen „Kulturhaus Dampfkesselbau“ in Meerane. Trotz des Regenwetters kamen Besucher aus halb Deutschland und sogar aus der Schweiz nach Meerane, viele davon auf eigener Trabant-Achse.
Freier Eintritt für Treffen-Gäste im August Horch Museum
Hauptattraktion war ein Oldtimertreffen, bei dem der P601 Kombi im Zentrum stand, zudem gab es Fachvorträge, Trabant-Mitfahrten, historische Film und Gespräche mit Zeitzeugen. Zahlreiche Geburtstagsgäste statteten an dem Samstag dem August Horch Museum Zwickau einen Besuch ab. Dort erhielten „Kombi-Fans“ ganztags freien Eintritt.
Bewertung durch Jury
Wer wollte, konnte seinen Trabant-Oldtimer im Horch-Museum von einer Jury bewerten lassen, anschließend ging es im Konvoi nach Meerane. Dort wurden am Abend die Sieger verkündet. Als ältester Kombi wurde der 1996 gebaute Wagen von Felix Lorenz aus Greiz prämiert. Den Preis in der Sparte Originalzustand bekam Maximilian Hemmann aus Greiz für sein Fahrzeug vom Baujahr 1968. Über „Gold“ in der Kategorie Erhaltungszustand freute sich David Schimmack aus Wilkau-Haßlau, sein Universal stammt gleichfalls von 1968.
Weitestgereister Trabi aus dem Ruhrpott
Die weiteste Anreise absolvierte Fabian Gädke aus Recklinghausen im Ruhrpott, der 450 Kilometer bis Meerane meisterte. Sie alle sowie die Zweit- und Drittplatzierten jeder Kategorie erhielten ein Modell-Auto des P601 Universal von der Marke Welly, welches es beim Treffen am 4. Oktober erstmals auch zu kaufen gab.
Universal-Konvoi meistert die „Steile Wand“
Punkt 17 Uhr rollte ein Pulk mit den einst in Meerane produzierten Fahrzeugen entlang der ehemaligen Fertigungsstätten durch die Stadt. Größte Herausforderung für die rund vierzig Teilnehmer-Autos war die „Steile Wand“, eine Pflasterstraße mit extremem Gefälle. Wie einst schon die Friedensfahrer auf ihren Rennrädern packten auch die „Zweitakt-Kombis“ diese Härteprüfung.
Stimmungsvolles Ende
Der Trabant-Geburtstag im „Kulturhaus Dampfkesselbau“ endete stimmungsvoll mit einer zünftigen Sechzigerjahre-Party und der Band „De Erbschleicher“ aus dem Erzgebirge.
Umstellung auf Typ 601
In der zweiten Jahreshälfte 1965 wurde der Vorgänger-Trabant 600 Kombi auf die neue Karosserie des Typs 601 umgestellt; die Verkaufsbezeichnung lautete nun „Universal“. Neu bei dem Modell war, dass im VEB Karosseriewerk Meerane vorgefertigte Bodengruppen aus dem Zwickauer Sachsenringwerk angeliefert wurden. Die Seiten- und Heckpartie und der Frontscheibenrahmen wurden mit den Bodengruppen des P601 verschweißt und bildeten das Stahlblechgerippe der Kombiversion. Der Produktionsablauf war entsprechend aufwendig.
„Längste Taktstraße der Welt“
Die Bodengruppen wurden von Zwickau per LKW nach Meerane transportiert. Die fertigen Kombi-Karosserien brachten Lastwagen später wieder zur Endmontage zurück nach Zwickau. Die Sachsenringwerker sprachen darum ironisch von der „längsten Taktstraße der Welt“.
Mehr zu Thema Trabant und zum Modell P601 Universal ist beim Verein zu erfahren unter: www.intertrab.com