Chemnitz. Die Arbeitslosigkeit in Chemnitz ist im Juni um ganze acht Prozent gestiegen. Grund dafür war der Übergang ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung zum1. Juni. Seitdem erhalten sie als Berechtigte SGB II-Leistungen (Hartz IV). Die Aufenthaltserlaubnis ermöglicht nach Paragraf 24 des Aufenthaltsgesetzes den Zugang zum Arbeitsmarkt.

 

Übernahme der Geflüchteten gut gelungen

Vor dem Übergang erhielten Geflüchtete aus der Ukraine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. "Die Übernahme der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer ist uns gut gelungen. Das Jobcenter Chemnitz richtete einen separaten Antragsservice ein und konnte bis Mitte Juni nahezu alle Anträge bearbeiten", informiert Katrin Heinze, Geschäftsführerin des Jobcenters Chemnitz.

Nun gehe es darum, individuelle Lösungen für die Menschen zu finden. "Wir bieten Gruppenveranstaltungen an, führen Beratungen durch, begleiten den Weg in die Integrations- und Sprachkurse mit Blick auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Auch wenn die Arbeitslosigkeit angestiegen ist, stehen die Beschäftigungsperspektiven für alle weiterhin gut, denn der Chemnitzer Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig."

Mehr als 570 neue Arbeitsstellen

Allein im Juni wurden dem Arbeitgeber-Service mehr als 570 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 26 mehr als im Mai (plus 4,7 Prozent) und 87 Stellen weniger als vor einem Jahr (minus 13,1 Prozent). Insgesamt sind über 3.000 Arbeitsplätze in Chemnitz vakant, wobei 90 Prozent der gemeldeten Stellen unbefristet zu besetzen sind. Damit liegt die Anzahl freier Arbeitsplätze mit 19,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (plus 520 Stellen).

Die meisten neu gemeldeten Stellen sind in den Branchen Zeitarbeit, Verarbeitendes Gewerbe, Öffentliche Verwaltung, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen zu besetzen.

Freie Stellen in der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit

Alle freien Stellen sind in der "Jobsuche" der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App zu jeder Zeit und an jedem Ort abgerufen werden.

Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich übrigens ausschließlich im SGB II (Jobcenter). Im SGB III (Arbeitsagentur) reduzierte sich der Bestand an Arbeitslosen um 2,7 Prozent zum Vormonat. Zum Vorjahr ging der Anteil um 14,7 Prozent zurück.