Alteingesessene Chemnitzer werden sich vermutlich gern an die Bäckerei Werner auf der Limbacher Straße erinnern: Sie wurde bis in die 1990er-Jahre betrieben und war besonders für ihre Brote im speziellen Format und bei den Schülern der Altendorfer Schule für ihre Kuchenränder berühmt. An den denkmalgeschützten Gebäuden der Limbacher Straße 170/172 soll demnächst etwas passieren. Ein Banner an den Häusern macht bereits auf das ALT/BAU-Netzwerk aufmerksam, in dem die Stadt Chemnitz, die Agentur StadtWohnen Chemnitz und sechs europäische Netzwerkpartnerstädte bei der Wiederbelebung von leerstehenden Gebäuden in den vergangenen drei Jahren zusammenarbeiteten.

Das Projekt um die Gebäude an der Limbacher Straße reiht sich ein in die im vergangenen Jahr mit dem Hofbräuhaus ins Leben gerufene Kampagne "Neues Leben für alte Häuser" der Stadt Chemnitz.

Alte Gebäude werden belebt

Investor Rainer Hartl hat die denkmalgeschützten Häuser in Altendorf erworben und will sie für etwa zwei Millionen Euro sanieren. Zwölf Wohnungen könnten in den heute als Ruinen anmutenden Gebäuden entstehen. Mit einer Förderung aus dem Stadtumbauprogramm konnte Hartl die Häuser bereits statisch sichern, so dass keine Einsturzgefahr mehr besteht. Doch bis es soweit ist, dass Menschen einziehen können, ist es noch ein langer Weg.

Die Besonderheit beider Häuser an der Limbacher Straße liegt in den Deckenbemalungen im Treppenhaus und in den Wohnungen - sie sind noch original erhalten. Seit 1885 wurden sie weder übermalt oder entfernt. Das sei nach so langer Zeit extrem selten, machte der Investor aufmerksam. In einem der beiden Gebäude sind noch Originaltüren und Bodenfliesen erhalten. Rainer Hartl plant, all diese originalen Teile zu erhalten und zu restaurieren, um so den Charme der Gründerzeit und die Besonderheiten der Häuser zu erhalten.