Chemnitz/Leukersdorf. Mit Daniel Ratzka hat sich ein Chemnitzer ins Finale des Rudolf Achenbach Preises gekocht - dieser Bundesjugendwettbewerb des Verbandes der Köche Deutschlands ist der älteste und renommierteste Nachwuchswettbewerb der Branche.

In diesem Jahr haben sich die Firma Achenbach und der Verband entschlossen, einen Hybrid-Wettbewerb durchzuführen. Beim Vorentscheid in Mitteldeutschland, sprich für Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, haben elf Auszubildende am Online-Theoriewettbewerb teilgenommen und die drei Punktbesten sind jetzt beim praktischen Kochwettbewerb in der Sportgaststätte Leukersdorf angetreten.

Das hat er auf den Teller gezaubert

Dort hat Daniel Ratzka, der seine Ausbildung zum Koch im "Restaurant alexxanders" in Chemnitz absolviert, vor Peter Garcia Situmorang aus Dessau und Manuel Biehler aus Meiningen gewonnen. Daniel Ratzka sagt: "Die Aufregung hat sich in Grenzen gehalten, aber gestresst war ich schon etwas, weil es viel zu tun gab." Was er auf den Teller gezaubert hat, erklärt der 23-Jährige: "Als Vorspeise gibt es dreierlei eingelegtes Gemüse, Zucchini-Chutney, Hafercracker und Apfelgel. Es folgt eine Curry-Hähnchensuppe mit Bärlauch-Pesto. Im Hauptgang habe ich zweierlei vom Maishähnchen mit Kräutersaitling-Ravioli, Parmesan-Schaum und Petersilien-Öl."

Beim Dessert hat sich Daniel Ratzka für eine dekonstruierte Rhabarbertarte, Schokoladeneis und Sonnenblumenkernbaiser entschieden. Im Finale des Rudolf Achenbach Preises, das am 14./15. Mai in Frankfurt am Main stattfindet, trifft der ambitionierte Jungkoch auf die besten Nachwuchsköche aus den insgesamt neun Vorentscheiden aus ganz Deutschland.

Und der Chemnitzer hat hohe Ansprüche an sich selbst: "Bei Wettbewerben vergleicht man sich nicht nur mit anderen, sondern stellt auch immer die eigenen Fähigkeiten auf den Prüfstand." Peter Garcia Situmorang sagt, er möchte sehen, wo er steht im Vergleich zu den anderen: "Bei vier Gängen gibt es schon einiges zu tun."

Kochen als Leidenschaft

Für den 18-jährigen Manuel Biehler ist das Kochen eine Leidenschaft, wie er sagt: "Sich mit anderen zu messen, ist immer das Ziel." Hanna Lehmann hat 2018 als erste Teilnehmerin aus Mitteldeutschland den Rudolf Achenbach Preis gewonnen und gehörte in Leukersdorf zu den A-Juroren. Die gebürtige Thalheimerin, die heute in Chemnitz lebt erklärt, worauf es ankommt: "Die Arbeitsweise, Sauberkeit, Materialverwertung und das Handwerk werden beurteilt. Man schaut dabei so genau wie möglich hin. Es geht nicht um Perfektion, weil die Teilnehmer alle Auszubildende sind. Es geht um das bestmöglich Ergebnis."

Die B-Jury ist fokussiert auf Geschmack und Optik. Wie Sebastian Ehmke, Jugendwart des Landesverbandes der Köche Mitteldeutschland erklärt, ist den Teilnehmern ein Warenkorb vorgegeben: "Die Aufgabe war ein Viergang-Menü mit Vorspeise, Suppe, Hauptgang und Dessert." Claudia Lapöhn, Ausrichterin und Vorsitzende vom Verein Chemnitzer Köche ergänzt: "Es gibt immer feste Dinge, die verwendet werden müssen, wie diesmal beispielsweise Maishähnchen und Rhabarber. Und es gibt einen Wahlbestandteil mit dem die Teilnehmer das ausformulieren können. Es haben alle die gleichen Voraussetzungen, doch es werden ganz unterschiedliche Teller."

Was Lapöhn freut ist: "Es haben sich zwei Tage lang elf Leute im Ehrenamt engagiert, um den Berufstand zu pflegen und den Nachwuchswettbewerb aufrechtzuerhalten. Der Landesverband Mitteldeutschland hat diesmal viel auf die eigene Kappe genommen, damit die jungen Leute den Trainingseffekt vom praktischen Teil mitnehmen können. Es ist ganz wichtig, eine Routine reinzubekommen."