Die Wartung der Nordstream-1-Pipeline, die noch bis nächste Woche andauert und bisher zum gewöhnlichen jährlichen Prozedere gehörte, wird diesmal mit Sorge betrachtet: Wie geht es nach der Wartung weiter? Schon jetzt ist klar, dass massiv steigende Nebenkosten im Bereich der Energieversorgung und grundsätzlich steigende Preise in Folge der herrschenden Inflation kommen werden. Die Mehrzahl der Deutschen hat Angst vor einem kompletten Versorgungsengpass im kommenden Winter. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online mit über 3.800 Teilnehmern, die Anfang Juni deutschlandweit durchgeführt wurde.

 

Doch was kann getan werden, um einigermaßen sicher durch die Krise zu kommen?

Die Chemnitzer AfD-Fraktion fordert jetzt ein Kälteschutz-Konzept. "Die Verwaltung muss in den kommenden Wochen dringend ein Konzept entwickeln, wie sie den zu erwartenden Problemen gegenübertreten will. Wir brauchen klare Vorstellungen, wie wir als Stadt Chemnitz mögliche Probleme bei der Energieversorgung bewältigen können", sagt AfD-Stadtrat Falk Müller, der Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Sicherheit ist. Frank Sänger, Mitglied im Sozialausschuss, weist in diesem Zusammenhang auch daraufhin, dass steigende Nebenkosten viele sozial schwächer gestellte Chemnitzer im Herbst sowie in den kommenden Jahren vor große Zahlungsprobleme stellen werden.

 

Schuldenspirale soll vermieden werden

"Im Ernstfall kann das bei einer finanziell nicht möglichen Nachzahlung bis zum Wohnungsverlust oder bei den nicht zu bewältigenden Energie- und Heizkosten zur Einstellung der Versorgung führen", so Sänger. Es dürfe niemand in eine Schuldenspirale geraten, aus der er nicht wieder herauskommt. Die Verwaltung müsse daher mit Aufklärungskampagnen zu energiesparenden Wegen ebenso agieren wie bei der Vorbereitung auf höhere zu erwartende Zuschüsse in Form von Darlehen beim Jobcenter.