Es ist vollbracht: Die Niners Chemnitz haben den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte gefeiert und den FIBA Europe Cup gewonnen. Dabei musste die Mannschaft von Erfolgstrainer Rodrigo Pastore durch ein Wechselbad der Gefühle. In einem nervenaufreibenden Spiel, wo das Team von Rodrigo Pastore zwischendurch bereits mit knapp 20 Punkten im Hintertreffen lag, kämpften sich die Chemnitzer in der 2. Halbzeit immer wieder ins Geschehen zurück.

Niederlage reicht zum Sieg

Nach der regulären Spielzeit führte Istanbul mit 11 Zählern Vorsprung, sodass es in die Obertime ging. Dort reichte am Ende die 95:105-Niederlage nach Verlängerung gegen Bahcesehir College Istanbul zum Sieg, denn im Hinspiel hatte Chemnitz mit 85:74 triumphiert und war in der Endabrechnung mit um einen ganzen Zähler besser! Kaza Kajami-Keane führte die Sachsen mit 29 Punkten an.

Guter Beginn und schwache Phase im zweiten Viertel

Die Chemnitzer führten nach dem ersten Viertel mit 19:18, verloren im Lauf des zweiten Durchgangs aber ihren Rhythmus. Bahcesehir hingegen traf nun seine Dreier und setzte sich durch einen 18:4-Lauf zur Pause auf 55:38 ab. 37 Punkte mussten die Gäste im zweiten Durchgang hinnehmen.

Kajami-Keane dreht nach der Pause auf

Die folgende Kabinenansprache Pastores fruchtete, so dass die Niners nach drei Vierteln ausgleichen konnten. Nach der Pause stand Chemnitz mit einer Zonenverteidigung defensiv besser. Zudem drehte Kaza Kajami-Keane in der Offensive auf. Der Spielmacher erzielte im dritten Durchgang 14 Punkte und glich zum 67:67 aus. Die Gäste dominierten das dritte Viertel mit 29:12. Dann mussten jedoch Yebo, Richter und Krubally mit ihrem fünften Foul vom Parkett, so dass der Vorsprung der Chemnitzer nach und nach zusammen schmolz. Im vierten Durchgang mussten die Niners immer weiter abreißen lassen, acht Sekunden vor Spielende gingen die Gastgeber mit 95:84 in Führung. Nach dem Elf-Punkte-Sieg von Chemnitz im Hinspiel ging die Partie damit in die Verlängerung.

Dort mussten die Gäste auf den vierten Spieler ihrer großen Garde verzichten, der mit fünf Fouls nicht mehr weiterspielen durfte. Dennoch schafften es die Chemnitzer, dass ihr Rückstand nicht auf über zehn Zähler anwuchs. IVor dem letzten Angriff der Gastgeber stand es 105:95, so dass ein Treffer den Türken den Cup gesichert hätte. Doch dieser Wurf ging vorbei und Chemnitz holte den Pokal.

Prominente Siegerliste

Der Chemnitzer Club ist nach Alba Berlin (1993), dem Syntainics MBC aus Weißenfels (2004), der BG Göttingen (2010), den Fraport Skyliners aus Frankfurt (2016) und den Telekom Baskets Bonn (2023) das sechste deutsche Team, das einen Europapokal gewinnt. Der FIBA Europe Cup ist unter den aktuell vier europäischen Wettbewerben im Basketball der schwächste. In der Bundesliga müssen die Niners als nächstes am Samstag (Beginn: 18.30 Uhr) bei den Riesen Ludwigsburg antreten.