Chemnitz. "Der Tango ist als Tanz das Schönste, was es gibt. Man muss ihn mit Kraft angehen, mit viel Zärtlichkeit und vielen Stunden Arbeit." Das Zitat des argentinischen Tanzlehrers Antonio Todaro verdeutlicht die Grundeinstellung des größten Tango-Orchesters Europas: Die Musiker von "CARAMBOLAGE" haben sich dem argentinischen Tango und vor allem dem Bandoneon verschrieben. Vielfach besungen und verehrt gilt das Instrument seit Jahrzehnten in Südamerika als "die beste aller deutschen Erfindungen". Entwickelt und gebaut wurde es ab 1840 in Sachsen. Insgesamt zehn Bandoneons erklingen am 15. September um 20 Uhr in der soziokulturellen Einrichtung Kraftwerk, Kaßbergstraße 36.

Tango in seiner Blütezeit der 40er Jahre

Zu dem Konzert im Kraftwerk präsentiert das wohl größte Tango-Orchester Europas sein neues Album. Zehn Bandoneons, Violinen, Klavier, Kontrabass und Tuba lassen erahnen, wie energiegeladen der Tango in seiner Blütezeit der 40er Jahre in Buenos Aires geklungen hat. "CARAMBOLAGE" lässt diese Zeit wieder auferstehen. Mit dem 2011 gegründeten Sächsisch-Thüringisch-Fränkischem Orchester erfüllte sich Jürgen Karthe, der als Solist unter anderem mit der Staatskapelle Dresden und den Münchner Symphonikern spielte, einen Herzenswunsch. "Karthe zeigt mit seinem Spiel stets das Besondere im Tango, die Kraft, die Straße, den Wechsel von Leidenschaft und Gelassenheit. Ihn spielen zu sehen und zu hören ist ein Erlebnis", urteilt die Fachzeitschrift "Tangodanza".

Konzert als Teil eines Kulturhauptstadt-Projektes

Das Konzert ist eine Veranstaltung der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e.V. im Rahmen des Projektes "Bewegende Klänge - Concertina & Bandoneon" - ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 GmbH. Karten zu 26 Euro (ermäßigt 22 Euro) sind telefonisch unter 0371 6949444 sowie in allen Freie-Presse-Shops erhältlich. Der Ticketerwerb ist außerdem online möglich unter https://mozart.vbotickets.com/event/CARAMBOLAGE/98768

Inhaber eines "Chemnitz-Passes" erhalten an der Abendkasse Tickets zum Sonderpreis von 15 Euro.

Bandoneon-Vorgängerin in Chemnitz erfunden

Die Deutsche Concertina, das Vorgängerinstrument des Bandoneons, wurde vom Instrumentenbaumeister Carl Friedrich Uhlig erfunden, 1834 erstmals im "Chemnitzer Anzeiger" vorgestellt und später auf der Leipziger Messe präsentiert. Von Chemnitz aus nahm sie ihren Weg über Carlsfeld im Erzgebirge - zum Bandoneon weiterentwickelt - bis ins weit entfernte Argentinien, wo es zu dem markanten Instrument des Tangos avancierte.