Am heutigen 10. Januar ist "Tag der Zartbitterschokolade" in den USA. Aber nicht nur die Amerikaner lieben die zarte Verführung. Auch wir Deutschen mögen Schokolade allgemein so sehr, dass wir im Durchschnitt 8,7 Kilogramm pro Kopf pro Jahr (Quelle: Statista.com) verspeisen. Da können wir den Feiertag doch auch einfach mal nach Sachsen holen…

"Schokolade verbindet", das sieht auch Schokoladenbarinhaber Peter Mattis aus Chemnitz so. Er ist Geschäftsführer des "Quetzal" in der Chemnitzer Innenstadt und Schokolade ist sein Fachgebiet. Anlässlich des "Tages der Zartbitterschokolade" haben wir, die BLICK-Reporterinnen Anika und Nicole ihn in seiner Schokoladenbar besucht und waren verblüfft, was wir alles rund um das Thema erfahren durften:

Wir kommt man eigentlich zu einer Schokoladenbar?

Als Erstes wollten wir von ihm wissen, wie er zur Schokoladen gekommen war oder ob die Süßigkeit vielleicht viel mehr zu ihm gekommen ist? "Durch Zufall - durch den Quetzalvogel, der war der Schuldige. Ich habe vorher Baumaschinen verkauft und war zehn Jahre lang Niederlassungsleiter in einer großen Baumaschinenfirma in Glauchau. Dort ging es dann leider irgendwann nicht mehr so recht weiter, sodass ich anschließend bei einer Unternehmensberatung war und den Vogel gesehen habe", erzählt er ihm Interview. Daraufhin habe er erfahren, dass der Quetzal das Logo einer Schokoladenbarkette aus Belgien sei, die sich in Deutschland etablieren wollten. Die Reise führte Herrn Mattis dann nach Belgien: "Dann habe ich mir drei Läden angeschaut und habe diese auf mich wirken lassen. Nach zahlreichen Besuchen habe ich mit den Inhabern gesprochen. Später kam es dann zum Vertrag und 2013 habe ich dann das "Quetzal" in Chemnitz eröffnet."

Es dauerte dann noch knapp zwei Jahre, bis sich die Schokoladenbar in Chemnitz gut etablieren konnte. Heute ist der Inhaber sehr zufrieden und das merken auch wir. Nicole ist begeistert vom Ambiente: "Als ich den Laden betrat überkam mich ein wohliges Gefühl - der zarte Duft von geschmolzener Schokolade verführte meine Sinne." Der Laden scheint ein echter Geheimtipp zu sein, auch für erste Dates.

Wie wird die Schokolade hergestellt?

Das Tolle am Quetzal ist, dass die Schokolade aus eigener Herstellung kommt. "Wir machen unsere Schokolade selber. Wir beziehen die Bohnen aus Belis und machen die Schokolade in Belgien selber, nur für uns." Das ist auch gut für Allergiker, denn das Quetzal-Team weiß somit genau, welche Inhaltsstoffe ihre Schokolade hat. "Könnte Spuren von Nüssen enthalten" liest man im Handel immer wieder, aber eben nicht beim Quetzal.

Doch wie kann man sich als reine "Schokoladenbar" gegen die Konkurrenz Cafés durchsetzen? "In der heutigen Zeit ist es wichtig mit einer tollen Qualität zu arbeiten. Die Ansprüche werden immer größer. In jedem Kaffee gibt es mittlerweile heiße Schokoladen aus der Kaffeemaschine. Es soll jeder merken, dass bei uns die heiße Schokolade etwas anderes ist. Und wenn genau das jemand merkt, dann ist es gut. Wenn's niemand merkt haben wir verloren und müssen uns etwas anderes überlegen."

Das war Grund genug, um die klassische heiße Schokolade im Quetzal zu testen. Die Kunden können zwischen fünf Schokoladensorten (weiß, vollmilch, vollmilch-karamell, braun und schwarz) und vier Milchsorten (Kuhmilch, Sojamilch, Hafermilch, Kokosmilch) wählen. Aber da ja "Tag der Zartbitterschokolade" ist, haben wir uns für die Braune (55% Kakaoanteil) und die Schwarze (71,8% Kakaoanteil) entschieden. Anika: "Ich habe die braune Schokolade getestet und muss sagen, dass sie sehr sehr lecker war. Ich hätte am liebsten noch eine getrunken, da sie nicht so süß ist, aber süß genug, um meine Geschmacksnerven zu beglücken." Nicole sieht das ähnlich: "In der Form habe ich einen Kakao beziehunsgweise eine heiße Schokolade noch nie getrunken. Es schmeckt sehr besonders und auch die Edelbitterschokolade ist nicht zu bitter."

Die Temperatur ist entscheidend

Bei der Herstellung muss mehr beachtet werden, als wir vermutet hatten, zum Beispiel die Temperatur. "Jede Schokolade hat einen Anspruch an eine eigene Temperatur. Eine Zartbitterschokolade bekommen Sie bei uns mit einer anderen Temperatur als eine Edelbitterschokolade oder Vollmilchschokolade. Die entsprechende Temperatur braucht die Schokolade, damit sie sich mit der Milch verbindet. Je höherwertiger die Schokolade ist, je mehr Kakao drin ist, desto höheren Temperaturanspruch hat diese." Die Milch sollte 75 bis 80 Grad Celcius haben, damit sie sich perfekt mit der Schokolade verbinden kann. Nur die weiße Schokolade ist da speziell. Sie darf nicht zu heiß werden, denn sonst verklumpt sie und wird wieder fest.

"Wenn die Milch jedoch kalt wird und der Kunde lange nicht umrührt, dann wird die Schokolade fest und verbindet sich nicht mehr mit der Milch. Manche mögen das und lassen die Milch abkühlen um am Ende die Schokolade zu löffeln." Auch Anika gehört zu diesen Menschen: "Es schmeckt einfach so lecker, die flüssige Schokolade auszulöffeln." In jeder heißen Schokolade im Quetzal sind übrigens 40 Gramm Schokolade drin. "Das entspricht etwa einer halben Tafel Schokolade. Jedoch ist bei uns wenig Zucker drin. Bei der 55-prozentigen Schokolade sind es gerade mal 0,8 Prozent Zucker. Bei der Schokolade mit 71,8 Prozent Kakao sind es gerade 0,3 Prozent. Dennoch schmeckt die Schokolade durch den Milchzucker süß", offenbart Herr Mattis. Das Geheimnis liegt auch mit im Milchschaum. "Wichtig ist aber auch, dass die Qualität der Schokolade, die Temperatur und die Menge der Gewürze passen.

Die außergewöhnlichen Spezialitäten der Karte

"Das Besondere, was es woanders so nicht zu finden gibt, sind zu einem die Schokoladen mit den speziellen Gewürzen. Das Tollste aber ist unser Java. Das sind drei Kugeln Eis und heiße Schokolade drüber. Das Besondere ist, dass die Schokolade mit Milchschaum nochmals zuvor aufgeschäumt wird, sodass sie flüssig bleibt und das Erlebnis zwischen einer heißen Schokolade und einem eiskalten Eis bestehen bleibt." Das bedeutet, die Schokolade wird also beim Zusammentreffen mit dem kalten Eis nicht hart. "Das bleibt dann fünf bis zehn Minuten so in diesem Zustand", erklärt er.

Weitere Highlights der Karte sind definitiv auch der Schokoglühwein, das Schokofondue mit frischem Obst und Marshmallows. Auch der Schokobrunnen ist für Feiern für Zuhause gut geeignet und lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Insgesamt haben wir einen sehr guten Eindruck von der Arbeit mit Schokolade gewonnen und haben das Gefühl, dass die Mitarbeiter mit Herz bei der Sache sind. Nach all den Jahren wollten wir zum Abschluss wissen, ob Herr Mattis überhaupt noch Schokolade sehen kann. "Ich trinke immer noch jeden Tag hier meinen Kaffee mit Schokolade drin. Das brauche ich und je nach Stimmung variiert die Schokoladensorte."