Wer am heutigen Samstag die Wolgograder Allee zwischen Markersdorf und Hutholz passiert, erfreut sich an zahlreichen Fassaden-Motiven - großflächige Kunstwerke wohin das Auge schaut. Vom tristen Nachwendegrau der Heckert-Gebäude ist nicht mehr viel übrig geblieben. Jetzt hat auch der Chemnitzer Illustrator, Grafiker und Maler Marian Kretschmer ein XXL-Motiv beigesteuert.

Mit einem in Chemnitz einmaligen Effekt, der einer Kohlezeichnung ähnelt, verschönerte er gemeinsam mit einem vierköpfigen Künstler-Team den 460 Quadratmeter großen Giebel am Wohnhaus Arno-Schreiter-Straße 83. Das Gebäude wird derzeit von der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft (GGG) für 5,6 Millionen Euro saniert. Das Ziel: Ein Haus für alle Generationen. Passend dazu gestaltete der Künstler das Motiv.

Kunst ist Teil der Gesellschaft

Parks, Hotels, Saunas, Kitas oder den Terra Nova Campus an der Heinrich-Schütz-Straße - Marian Kretschmer hat schon so manche Orte mit seiner Kunst verschönert. "Kunst ist Teil der Gesellschaft und sollte deshalb nicht nur in Galerien, sondern auch im öffentlichen Raum stattfinden", sagt der Illustrator, Grafiker und Maler. Mit seinen Motiven will er vor allem Barrieren abbauen und Generationen verbinden, wie auch sein neuestes Großflächenkunstwerk mit dem Titel "Begegnung" an der Arno-Schreiter-Straße zeigt: Zwei Gesichter, die einander anschauen, eingebettet in die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Er möchte Geschichten erzählen und dabei Raum für Interpretationen lassen.

"Ich habe das Motiv schlicht gehalten und nicht quietschbunt gemalt, weil ich nichts vertuschen wollte. Die Platten des Giebels mit ihrer ganzen Geschichte sollten danach noch erkennbar sein. Es war schon immer ein Traum von mir, einen meiner Entwürfe in dieser Größe zu präsentieren", freut sich der 37-Jährige.

Mehr Illustrationen von Marian Kretschmer gibt es ab dem 12. Juli in der Galerie Schmidt-Rottluff, Markt 1, zu sehen