Chemnitz. Mit einer hochkarätigen Auswahl von rund 100 Werken erzählt die neue Ausstellung "Welche Moderne? In- und Outsider der Avantgarde" in den Kunstsammlungen von Beziehungen, Netzwerken und gegenseitigen Einflussnahmen bekannter Protagonisten der Klassischen Moderne und weniger bekannten Autodidakten naiver Kunst.

Rückblick auf eine Schau als Ausgangspunkt

Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet ein historischer Rückblick auf eine Schau, die 1937 im Schatten der Pariser Weltausstellung stattfand: "Les Maitres populaires de la realité" von Protagonisten der in Frankreich beliebten "naiven Malerei". Sich selbst hatten die Künstlerinnen und Künstler nie als einheitliche Gruppe verstanden, galten jedoch als populäre Gegenbewegung zu anderen Stilen, zu deren Vertretern sie wiederum in engem Austausch standen.

Eindeutige Zuordnungen nicht immer einfach

Die Ausstellung veranschaulicht, dass eindeutige Zuordnungen in bestimmte Kategorien nicht so einfach sind. "Naiv-sein" war ein gewählter Stil, der nichts über die Qualität oder Ausbildung aussagt. Auch viele Künstlerinnen und Künstler der "klassischen" Avantgarden setzten ihn ein. Ebenso finden sich stilistische Elemente des Kubismus, Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit bei Vertretern der naiven Kunst.

Zusammenarbeit mit Sprengel Museum in Hannover

Die Ausstellung nach einer Idee von Manja Wilkens entstand in enger Kooperation der Kunstsammlungen Chemnitz mit dem Sprengel Museum Hannover. Zahlreiche Werke der Ausstellung stammen aus dem Besitz der beiden Museen. Ergänzt werden sie von nationalen und internationalen Leihgaben und insbesondere einem umfangreichen Konvolut aus der privaten Sammlung Zander. Die Ausstellung ist ab Sonntag und bis 14. Januar in den Kunstsammlungen am Theaterplatz zu sehen.