Chemnitz. Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Stevie Schmiedel liest und diskutiert zum Thema Genderwahn und warum er uns ein bisschen guttut am 24. Oktober in der Villa Esche.

 

Zuhören statt Bekämpfen

Stevie Schmiedel ist eine Mittlerin zwischen oftmals unvereinbar scheinenden Fronten. Anhand verschiedener aktuell heiß diskutierter Themen, wie Gendern, Transrechte, Sexismus in der Werbung, Muslimas und Kopftuch u. v. a. m. analysiert sie Positionen und macht nicht nur unterschiedliche Standpunkte deutlich, sondern zeigt auch, dass viele der verschiedenen Sichtweisen ihre Berechtigung haben. Sie wirbt für ein Zuhören, statt ein Bekämpfen, für mehr Gelassenheit und ein Miteinander. "Es gibt einen Weg, auf dem wir gemeinsam vorankommen können. Einen Weg aus dem "Ich weiß alles besser", dass es uns so schwer macht, miteinander ins Gespräch zu kommen."

 

Donnerwetter und Liebeserklärung an feministische Szene

Die Genderstudies sind ein Minenfeld: Eine "woke" Jugend cancelt, was nicht bunt genug ist, während ein Großteil der über 40-jährigen fragt, was die Diskussionen um Privilegien, Gendersternchen oder Pronomen-Salat überhaupt sollen. Ist das Problem in Wahrheit ein Generationenkonflikt? Dabei könnte es doch so einfach sein: Raus aus dem "ich weiß alles besser" - und zwar auf beiden Seiten! Sagt jedenfalls Stevie Schmiedel, das Gesicht der deutschen Genderforschung und Gründerin von Pinkstinks. Fundiert, verständlich und mit einer ordentlichen Portion Humor holt sie die Generationen an einen Tisch und zeigt, wie ein moderner Feminismus aussieht, in dem man Fragen stellen darf und der Debatte zulassen kann. Eine Mischung aus Donnerwetter und Liebeserklärung an die feministische Szene.

 

Gründerin von Pinkstinks

Dr. Stevie Schmiedel ist Deutsch-Britin und promovierte Kulturwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Genderforschung. Als Dozentin lehrte sie an Hamburger Hochschulen, bevor sie 2012 Pinkstinks gründete - die heute reichweitenstärkste Bildungsorganisation gegen Sexismus in Deutschland.