Dank einer aufmerksamen 32-jährigen Nachbarin konnten zwei Senioren am Montag vor einem weiteren Betrug bewahrt werden.

 

Die Frau hatte der Polizei telefonisch den Verdacht mitgeteilt, bei einem Paar aus der Nachbarschaft würden sich zum Zeitpunkt des Anrufes Betrüger aufhalten. Die Senioren waren bereits vor fünf Wochen Opfer eines Betrugs geworden, indem diese im Zusammenhang mit dem Verkauf ihrer Buch- und Kunstsammlung 26.400 Euro an unbekannte Täter zahlten. Tatsächlich stellten Einsatzkräfte in der Wohnung des Paares zwei junge Männer im Alter von 23 und 24 fest, welche angaben, Vertreter einer Online-Bibliothek für Buchsammelnde zu sein. Sie seien gerade mit den Senioren im Gespräch über einen Bücherkauf. Aufgrund des vorangegangenen Betruges zum Nachteil der 85-Jährigen übernahmen Beamte der Kriminalpolizei die weiteren Ermittlungen gegen die beiden deutschen Staatsangehörigen. Zu Geldzahlungen kam es an diesem Tag nicht.

 

Kautionszahlungen in fünfstelliger Höhe

Seit August 2021 tritt dieses Kriminalitätsphänomen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz vermehrt auf. Lebensältere Menschen werden in deren Wohnumfeld gezielt durch die Betrüger angesprochen, es gäbe für deren vermeintlich wertvolle Büchersammlung Interessenten. Um den bevorstehenden Kauf nicht zu gefährden, werden von den Senioren Kautionszahlungen in fünfstelliger Höhe gefordert. In einigen Fällen wurden die Geschädigten zur Vervollständigung der angeblich wertvollen Sammlung zum Kauf weiterer Bücher animiert. Teilweise nahmen die Opfer für solche Käufe Kredite auf.

 

Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang um erhöhte Wachsamkeit hinsichtlich solcher Bücherverkäufe.

•Gehen Sie nicht auf Gespräche ein, bei denen Ihnen durch Fremde Bücher zu handelsunüblichen Preisen verkauft werden sollen!

•Lassen Sie fremde Personen nicht in Ihre Wohnung hinein!

•Steigen Sie nicht in Fahrzeuge von vermeintlichen Vertretern, um Zahlungen und Bargeldabhebungen an diese zu leisten!

•Nehmen Sie keinen Kredit auf, um angeblich wertvolle Bücher zu kaufen!

•Informieren Sie Nachbarn und Familienangehörige über solche Kontaktaufnahmen, um Ihr Umfeld dafür zu sensibilisieren!

•Im Zweifel wählen Sie den Notruf 110 oder wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle!

•Sollten Sie Opfer einer derartigen Betrugsmasche geworden sein, erstatten Sie bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle Anzeige! (Kö)