Den NINERS ist am Freitagabend im mazedonischen Skopje der nächste Schritt auf dem Weg zur Qualifikation für die FIBA Basketball Champions League gelungen.Gegen den amtierenden Schweizer Meister drehten die Sachsen ab dem zweiten Viertel kräftig auf und setzten sich am Ende deutlich mit 93:70 (48:43) durch.

Teamplay zahlt sich aus

Erneut zeigten die Mannen von Cheftrainer Rodrigo Pastore eine ausgeglichene Teamleistung und hatten mit Marko Filipovity (17 Punkte), Mindaugas Susinskas (13), Arnas Velicka (13), Kevin Yebo (13), Jonas Richter (11) sowie Nelson Weidemann (11) gleich sechs Spieler im zweistelligen Scoringbereich. Im Finale wartet am Sonntag um 20:00 Uhr nun der Turnierfavorit Tofas Bursa. Die Türken ließen bei ihrem 68:57-Halbfinalsieg gegen CSO Voluntari nichts anbrennen und präsentierten sich vor allem defensiv bärenstark. Das entscheidende Spiel um den BCL-Einzug wird live auf https://www.youtube.com/c/BasketballCL übertragen.

Spannendes Match gegen Fribourg

Gegen Fribourg schienen die NINERS ihrer Favoritenrolle schon frühzeitig gerecht zu werden, als man sich dank der Dreier von Susinskas und Richter sowie erfolgreicher Aktionen von Shonn Miller schnell auf 14:8 absetzte. Der flinke US-Center kassierte anschließend aber sein zweites Foul und wurde folgerichtig auf die Bank beordert, was einen kleinen Bruch ins Chemnitzer Spiel brachte. Zudem zeigten sich die Schweizer vom Perimeter enorm treffsicher und lagen zur ersten Pause plötzlich mit 26:24 vorn. Jenen Vorsprung hielt Fribourg bis zur 14. Spielminute (31:29), ehe die NINERS endlich ins Rollen kamen. Filipovity, Susinskas und Richter wendeten mit einem 10:0-Lauf das Blatt, ehe Kevin Yebo wenig später auf 46:37 stellte. Erneut waren es aber zwei erfolgreiche Dreier zum 43:48-Anschluss, die Fribourg zur Halbzeitpause noch im Spiel hielten. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel jedoch schnell ändern. Chemnitz spielte nun an beiden Enden des Feldes unglaublich fokussiert, gestattete den Schweizern kaum noch freie Würfe und drückte im Umkehrspiel immer wieder aufs Tempo. Mitte des dritten Viertels machte Jonas Richter den Vorsprung dann erstmals zweistellig (62:51), während Matt Mooney nur drei Zeigerumdrehungen später auf 74:54 stellte und Yebo mit sicheren Freiwürfen zum 78:56 den Schlusspunkt unter ein überragendes drittes Viertel der NINERS setzte. Diese ließen vor allem defensiv im letzten Viertel nichts mehr anbrennen und konnten dank der stets um die 20 Punkte pendelnden Führung dann auch wertvolles "Minuten-Management" betreiben. So erhielten Velicka, Filipovity, Susinskas und Richter die nötigen Verschnaufpausen, während Kilian Binapfl und Brendan Gregori zu ihrem ersten Einsatz in der Champions-League-Qualifikation kamen. Binapfl gelangen sogar noch zwei Punkte und ein erfolgreicher Assist auf Kevin Yebo zum 93:70-Endstand.

 

Gegner sind nicht zu unterschätzen

"Auf der Leistung ab dem zweiten Viertel können wir aufbauen, werden es gegen Tofas Bursa aber deutlich schwerer haben", weiß NINERS-Coach Rodrigo Pastore um die Stärke der Türken. Diese wurden bei ihrem Halbfinalsieg gegen Voluntari in erster Linie von US-Boy Rob Gray (24 Punkte), dem NBA-erfahrenen Kanadier Tyler Ennis (13), dem nigerianischen Europa-Veteran Suleiman Bramoh (13), Centerhüne Bouba Toure (7), dem türkischen Nationalspieler Berk Ugurlu (6) sowie Ausnahmetalent Berke Buyuktuncel getragen, der mit 18 Jahren bereits eine feste Rolle im Team einnimmt und als künftiger NBA-Kandidat gilt. Größter Star des Teams ist jedoch Cheftrainer Dimitris Priftis, der 2021 mit UNICS Kazan ins Eurocup-Finale einzog und letzte Saison Panathinaikos Athen in der Euroleague coachte. Nun soll der Grieche das Team aus der türkischen 3-Millionen-Einwohner-Stadt Bursa auf das nächste Level heben und zu internationalen Erfolgen verhelfen, nachdem Tofas letzte Saison bereits im Champions-League-Viertelfinale stand und dort nur hauchdünn mit zwei Punkten Differenz am späteren Titelgewinner Lenovo Teneriffa scheiterte. "Bursa hat mit diesem Team und Trainer zweifellos echte internationale Klasse und ist morgen sicher in der Favoritenrolle. Aber wir freuen uns auf die Herausforderung und sind uns auch unserer eigenen Stärken bewusst", glaubt Rodrigo Pastore fest an die Chance seines Teams. Es wäre die Fortsetzung der unglaublichen Chemnitzer Cinderella-Story. Als jüngstes Team im gesamten Champions-League-Wettbewerb könnten die NINERS am Sonntag wieder Basketballgeschichte schreiben. Eine ganze Stadt drückt ihnen die Daumen!