Heute tauchen wir mit Stefanie in die Welt der Tattoos ein. Sie ist das erste Tattoo-Model, das ab sofort wöchentlich auf BLICK.de präsentiert wird. Die 27-Jährige arbeitet als Gesundheits- und Krankenschwester in einer Arztpraxis in Chemnitz. Zu ihrer großen Leidenschaft zählt der Sport. Sie macht zwei bis dreimal pro Woche Sport, teils Kurse im Fitnessstudio, teils Joggen in der Natur oder Volleyballspielen. Auch ist die Chemnitzerin ein Zockergirl. Sie spielt meistens Shooter und Rollenspiele. Zudem verbringt sie viel Zeit mit ihrer Australian Sheppard Hündin.

"Tattoos sagen über Menschen etwas aus."

Wenn man sie anschaut fällt eines deutlich auf: Ihre rechte Körperseite ist voll tätowiert und ihre linke komplett nackt. "Ich fand den Kontrast cool", erzählt sie uns im Tattoo-Talk. Vor allem, wenn sie Menschen trifft und sie sie erst von links sehen. "Wenn ich mich umdrehe, sind die meisten immer überrascht, wie viele Tattoos ich habe". Doch welche Bedeutung haben die Bilder für sie? "Ich finde Tattoos sagen über Menschen etwas aus. Ich möchte etwas Kleines, was für mich vielleicht nur einen Hintergrund hat, von meinem Leben, vielleicht aus einem Lebensabschnitt, was mich geprägt hat, auf meiner Haut tragen. Es verbindet Erinnerungen und ist auch ein Markenzeichen für eine Person."

Erstes Tattoo schon mit 16 Jahren

Ihr erstes Tattoo hat sie sich mit 16 Jahren im Beisein ihrer Mama stechen lassen. Kurz zuvor war die Uroma gestorben und Stefanie wählte das mexikanische Frauengesicht zum "Dia de los Muertos" (Tag der Toten) aus. "Ich finde es nicht so schön, wie Bestattungen in Deutschland ablaufen. Es ist schon traurig genug und es wird noch trauriger gemacht. Ich finde die Tradition in Mexiko cool, da treffen sich alle, essen zusammen und stellen Bilder auf. Ich möchte auch irgendwann keine dumpfe Bestattung, sondern viel lieber ein Fest."

"Ich bin sehr penibel in meinem Geschmack."

Gleich darüber befindet sich ein Schädel, den sie damals einfach cool fand. Ein besonders großes Tattoo ist der Tiger, ihr Lieblingstier, im Mandalastyle auf ihrem Oberschenkel. Auch finden sich bunte Wasserfarben auf ihrem Bein wieder. "Ich finde sie schön, muss aber sagen, ich würde nie wieder Farbe rein machen, weil ich schon gemerkt habe, dass mir schwarz-weiß besser gefällt und es mehr basic ist." Auf der Schulter der 27-Jährigen ragt der Lebensbaum hervor und auf ihrem Bauch hat sie einen Traumfänger, der am meisten von allen weh tat, erinnert sie sich.

Ihr Tätowierer starb an Covid-19

Am Unterschenkel sieht man auf der Wade eine Kriegerin mit Wolfsgesicht. "Ich bin jemand, der für sich selbst einsteht. Ich möchte viele Sachen erst einmal alleine hinbekommen und die Kriegerin steht für mich und für Stärke." Auf dem Schienbein ragt ein weiteres großes Tattoo: Ein Totemstamm. Zu sehen sind eine Eule, die für die Zukunft steht, ein Hirsch für die Weisheit und ein Bär. Zu Letzterem erläutert sie: "Ich bin ein großer Tierfan. Den Bär habe ich ausgesucht, weil ich Bärenbrüder geliebt habe. Ich war unzertrennlich mit meinem Coda-Kuschelbär und habe sehr geweint, als ich ihn verloren hatte als Kind." Leider ist ihr Tätowierer in der Pandemie an Covid-19 verstorben.

Neues ausprobieren

Da Stefanie von sich selbst sagt, sie wäre sehr penibel in ihrem Geschmack erkundigte sie sich dann genau, welchem neuen Tätowierer sie sich anvertrauen wollte. Dann fand sie Ink-Labs in Dresden, was mit vielen Tattoo-Artists weltweit kooperiert. Man kann hier sein Motiv und seine Vorstellung einreichen und das Studio wählt Künstler aus, die diesen Stil besonders gut können und geben dem Kunden eine Auswahl. "Ich habe mich dann für meinen Unterarm für eine Tätowiererin aus der Ukraine entschieden." Sie hat ein Motiv von Herr der Ringe gezaubert. Es zeigt das Schwert von Aragon und die neun Gefährten. "Hier war ich wirklich sehr zufrieden. Es ist mein Lieblingstattoo."

 

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