Nichts geht mehr heute Morgen in Sachsens Landeshauptstadt Dresden. Im Nahverkehr von fünf sächsischen Städten sind Freitagmorgen die Mitarbeiter in einen eintägigen Warnstreik getreten. Die Gewerkschaft ver.di teilt mit, dass die Busse oder Bahnen des Regelverkehrs in den Depots geblieben sind. Auch in Dresden-Striesen fuhr nichts - hinter jeder angezeigten Linie stand das Wort "Ausfall."

Dutzende Streikende

Bereits im Morgengrauen versammelten sich dutzende Streikende auf dem Gelände des Betriebshofes Gorbitz. Statt von dort aus ihre Arbeit anzutreten, trafen sie sich mit Trillerpfeifen und Fahnen, um ihre Forderungen auf die Straße zu tragen. Mehrere Reisebusse brachte Streikende aus anderen Regionen zum Streik in Dresden-Gorbitz. Auch Ver.di-Chef Frank Werneke reiste extra an und sprach zu den Teilnehmern der Kundgebung.

Wie denkt die Dresdner Bevölkerung über den Streik?

Am Postplatz - dem zentralen Knotenpunkt der Straßenbahnen - gehen die Meinungen weit auseinander. Eine Passantin steht hinter den Streikenden: Sie sei wegen der Ausfälle heute Morgen 1,5 Stunden zur Arbeit gelaufen, hätte aber kein Problem damit! Eine junge Frau regt sich über den Streik auf: "Es ist zum Kotzen!". Doch es gibt auch Stimmen dazwischen. Anstatt mit der Straßenbahn müssen viele Schüler heute zu Fuß durch die Stadt stiefeln. Auf der großen Anzeigetafel ein paar Meter weiter am Postplatz sind die Ausfälle nicht zu übersehen. Währenddessen läuft auf dem Neumarkt - direkt vor der Dresdner Frauenkirche - eine weitere Protestkundgebung der Streikenden. Auch Vertreter aus dem Dresdner Stadtrat sprechen zu den Teilnehmern. Im O-Ton erklärt Bezirksgeschäftsführer von Ver.di Daniel Herold genaueres zu Streik und Forderungen und warum man am Nachmittag gemeinsam mit Fridays for Future auf die Straße gehen wird. Am Betriebshof in Dresden Trachenberge gibt es den wohl stärksten Protest: Die allermeisten der Dresdner Straßenbahnen sind hier abgestellt. Einige tragen große "Streik" Aufschriften, gut lesbar auf Plakaten befestigt.