"Hallo, ich bin Johnny Noxville. Willkommen bei Jackass": 20 Jahre ist es her, seit der erste Film von Jackass in die Kinos kam. Nach drei Teilen und 12 Jahren Pause ist es endlich soweit: Der vierte Film "Jackass Forever" ist da. 

Meine Beziehung zu der Szene "The Omelett"

Ich bin zwar erst 25 Jahre alt und damit zu jung, um den Hype rund um Johnny Knoxville, Steve-O und Co. von Beginn an miterlebt zu haben, aber ich lebe mit einem Mann zusammen, der sich zu jedem zweiten Filmeabend wünscht, Jackass zu schauen und bei Treffen mit Freunden sein Handy aus der Hosentasche holt, um ihnen die Szene "The Omelette" zu zeigen, auch wenn sie diese schon 100 mal gesehen haben. Für alle, die diese Szene nicht kennen: Es geht um Erbrochenes in Kombination mit der Zubereitung eines Omelettes und dem Verzehren dieser "Köstlichkeit". Schon beim Schreiben dieser Zeilen, vergeht mir der Appetit auf mein Mittagessen, das gerade auf dem Herd steht. Und trotz meiner niedrigen Ekel-Schwelle habe ich mich überwunden und habe mir "Jackass Forever" im Kino angeschaut.

Niveaulose Unterhaltung im hohen Maß

Bei Jackass geht es um keine Story und auch nicht um die schauspielerischen Leistungen der Mitwirkenden, sondern einfach nur um eine Gruppe von Männern und nun auch einer Frau, die immer wieder neue Stunts zeigen, die mal gefährlich, mal absurd und fragwürdig und ab und zu einfach nur lustig sind. Gepaart wird das Ganze mit Schweinesperma, das literweise auf Personen ausgeschüttet wird, angezündeten Unterwasser-Fürzen und den männlichen Geschlechtsteilen, die eingequetscht, von Schwergewichtsweltmeistern geschlagen, von Hockeyspielerinnen mit einem Softball beworfen und von Bienenschwärmen gestochen werden. Ich als Frau ohne Hoden und Penis kann den Schmerz nicht mal annähernd nachempfinden, dem sich Danger Ehren und Steve-O für diese Szenen ausgesetzt haben.

Neben einigen Szenen, in denen das genannte Sperma, Spinnen und andere Wildtiere und Insekten zum Einsatz kamen und ich wegschauen musste, weil mir das einfach zu eklig und krass war, waren die Stunts und Sketche doch insgesamt amüsant. Ich bin aber auch ein Fan niveauloser Unterhaltung. 

Mein Problem: Der Einsatz von Tieren

Neben einem Bienenvolk, giftigen Spinnen, Klapperschlangen, Stieren und aasfressenden Vögeln, gab es auch eine Szene, in der ein angeketteter Braunbär auf den gefesselten, mit Honig beschmierten Danger Ehren losgelassen wurde. Der Braunbär suchte mit seinen riesigen Tatzen den Körper von Danger Ehren nach Leckereien wie Lachs ab, die vorher auf diesem verteilt wurden. Unterhaltung schön und gut, aber Tiere, die eigentlich in der freien Wildbahn leben sollten, für solche Videos auszunutzen, ist das Allerletzte. Zum einen ist das ganze einfach nur gefährlich und zum anderen befinden sich die Tiere in einer krassen Stresssituation. Ich denke, der Film wäre auch ohne den Braunbären und die Klapperschlange ein Erfolg geworden. 

Nichts für Personen, die intellektuelle Ansprüche haben

"Jackass Forever" ist ein Film für eingefleischte Jackass-Fans und für Leute, die einfach nur der Unterhaltung wegen in Kinos gehen wollen. Personen, die irgendeine Story, gute Schauspieler und qualitativ gute Inhalte erwarteten, sollten lieber auf einen anderen Film ausweichen.