Er ist einer der angesagtesten Megastars aus den USA. Aus dem Hip Hop hat er sich einen Namen gemacht, hat sich musikalisch in eine punkig-poppige Richtung entwickelt und er prägt noch dazu eine völlig neue Männlichkeit. Seine Songs werden millionenfach gestreamt, er hat einen der begehrtesten Produzenten, Travis Barker (Blink-182), hinter sich und ist mit Schauspielerin Megan Fox liiert. 

MGK prägt Musik und Mode

Machine Gun Kelly, der bürgerlich Colson Baker heißt, ist einfach ein cooler Typ und gerade auf Festival Tour in Europa. Nachdem er letzte Woche bei Rock am Ring und Rock im Park fulminante Auftritte hingelegt hatte, war er am Mittwochabend in Berlin zu Gast, um ein eigenes Headlinerkonzert in der Waldbühne zu spielen.

Geboren wurde er in Texas, seine Kindheit hat er in verschiedenen Ländern, darunter Ägypten und Deutschland verbracht, bis er dann in Cleveland in die High School ging. Musikalisch hat er erste Schritte im Rap gemacht, ist auch ziemlich früh Vater geworden. Mit seinen Tattoos, den wilden Haaren, dem Hang zum Pink-Tragen, sich gern mit Perlenketten oder bunten Fingernägeln zu zieren, ist er auf jeden Fall auch zur Stilikone geworden und die Herzen der Fans sind ihm sicher. 

Meist verkauftes Europakonzert bislang

So war es auch am Mittwoch als etwa 20.000 Fans zum einzigen Deutschlandkonzert (was kein Festival ist) in die Waldbühne strömten. Und die Fans von MGK zeigen auch, dass sie seine Fans sind. Viele haben sich besonders herausgeputzt. Bei manchen mochte man sogar denken, sie seien Colsons Zwillinge. Als Support Act startet Newcomerin Maggie Lindemann, mit einem viel zu kurzen Set. Die vielversprechende Künstlerin sang einige Songs aus ihrem Debütalbum "Sucker Punch", bevor die Band Set If Off dem Publikum weiter einheizte. Leider gab es immer wieder technische Probleme bei beiden Support Acts.

MGK ist einer von uns

Als 20.30 Uhr endlich Machine Gun Kelly die hohe Treppe erklomm, um zum ersten Song einzusetzen, jubelt die Menge. Dieses Konzert ist das "meist verkaufte" Konzert, was er in Europa je gespielt hat, erzählte er. Übrigens ist sein Vater Deutscher, was ihn dazu schlussfolgern ließ: "Also bin ich auch einer von euch". Er spielte eine lange Liste von beliebten Songs, widmete sogar dem verstorbenen Avicii, einen Moment, als er seinen Hit "Wake me Up" sang. Besonders bei "Emo Girl" und "Maybe" gingen die deutschen Fans ab. Auch "Bloody Valentine", einer seiner größten Hits, sangen die Fans besonders laut mit und verfielen immer wieder in "MGK"-Fanchöre. Colson wechselte auch mehrfach sein Outfit, was zum ein oder anderen Schweißausbruch der Gäste führte. Einen coolen Effekt machte die Treppe, die bei einigen Songs immer wieder in Flammen aufging. MGK hatte auch mehr Glück mit der Technik als seine Vorgänger Acts, sodass das Konzert im vollen Gange genossen werden konnte. 

Zugabe fehlte leider

Die Waldbühne ist aber auch eine wunderschöne Location im Sommer. Es war alles organisatorisch bestens geregelt, außer die Bühnentechnik. Am Ende erwarteten die Fans eine Zugabe von ihrem MGK, der auch durch den andauernden Jubel nochmal auf die Bühne kam. Aber entgegen der Erwartungen ging er nach einer kurzen Verbeugung final. Hätte sich die Lichtcrew besser abgestimmt oder die Techniker die Bühnenseiten abgehangen, dann hätten die Fans auch besser verstanden, wann das Konzert wirklich zu Ende war. Naja. Was solls. Es war ein schöner Abend mit einer tollen Show und dem ein oder anderen Mosh Pit. 

Setlist

Papercuts
Born With Horns
Pressure
Maybe
Concert For Aliens
Drunk Face
All I Know
I Think I'm Okay
(Bitter Sweet Symphony Intro)
F*ck You, Goodbye (The Kid LAROI cover)
Candy
Jawbreaker
Ay!
Bloody Valentine
Emo Girl
5150
Wake Me Up (Avicii cover)
Forget Me Too
Lonely
More Than Life
Floor 13
WWIII
WW4
Make Up Sex
My Ex's Best Friend
Twin Flame