Lößnitz. Zur Halbzeit sah es so aus, als hätten die Handballer des EHV Aue eine berechtige Chance zum Saison-Auftakt gegen TUSEM Essen zu punkten. Doch am Ende haben sich die Erstliga-Absteiger aus Nordrhein-Westfalen mit 28:32 (14:13) durchgesetzt und beide Punkte aus dem Erzgebirge mit nachhause genommen. "Wir haben zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten gezeigt. In der ersten Hälfte haben wir mit sehr viel Enthusiasmus, Manpower und guten Zweikampfsituationen agiert in beiden Deckungssystemen. Begonnen mit einer 5:1-Abwehr, waren wir dann auch mit der 6:0 erfolgreich", resümiert Kirsten Weber vom EHV-Trainer-Team: "Wir haben es geschafft, die stärkste Waffe von Essen, deren Tempospiel, gut unter Kontrolle zu bekommen." Dementsprechend sei man in die Pause gegangen. Auch danach hat man gut agiert bis zur 45. Minute. "Dann haben uns ein stückweit die Ideen gefehlt", so Weber. Stephan Swat vom Trainer-Team ergänzt: "Es war das erwartet schwere Auftaktspiel. Essen hat das clever gemacht und hat die Rote Karte gegen Kevin Roch gut ausgenutzt. Wir waren in der Situation geschwächt im Deckungsverbund und das hat man gemerkt." Kevin Roch selbst hätte mit einer 2-Minuten-Strafe gerechnet: "Aber der Schiedsrichter hat so entschieden." EHV-Manger Rüdiger Jurke sieht die Karte in der 39. Minute als Knackpunkt im Spiel, denn bis dato hat der EHV es verhindern können, dass die Gäste vorbei ziehen. Zwischenzeitlich hat man sogar mit vier Toren beim 8:4 (14.) geführt. "Bei uns hat in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel funktioniert von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Gegen Essen muss man nahe 100 Prozent sein und das waren wir einfach nicht", so Stephan Swat. Das hat auch Rückraumspieler Goncalo Ribeiro so gesehen: "In der zweiten Halbzeit hätten wir einiges besser machen können. Daran müssen wir arbeiten." Kreisspieler Bengt Bornhorn, der mit sieben Treffern bester Torschütze des EHV Aue war, bringt es auf den Punkt: "Essen war uns in vielen Bereichen voraus. In der zweiten Halbzeit war das vor allen die Geduld mit der sie im Angriff gespielt haben und auch die Torhüterleistung. Essen ist da, wo wir hin wollen. Das ist ein Spiel, aus dem wir viel lernen können." In der zweiten Hälfte waren es nach dem 18:18 (39.) die Gäste, die sich immer wieder in Front geschoben und sich bis zum 22:26 (50.) vier Tore Vorsprung erarbeitet hatten. In der Endphase des Spieles waren es sogar 5 Tore beim 24:29 (55.). Die Gäste haben sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen lassen und mit dem 28:32 (60.) den Deckel draufgemacht.