Aue-Bad Schlema. Die sportliche Krise könnte beim FC Erzgebirge Aue kaum größer sein. Das Kind droht quasi ein zweites Mal in Folge ins Wasser zu fallen. Doch am Samstag schlägt auf ganz anderer Ebene die Stunde der Wahrheit. Am Vormittag kommen die Mitglieder des Vereins zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Nach dem Rücktritt von Präsident Helge Leonhardt steht der Fußballclub, zu dem aber viele andere Abteilungen gehören, vor einem Neuanfang. Ob dieser tatsächlich gelingt und wie die Stimmung im VIP-Bereich des Stadions sein wird, lässt sich schwer voraussagen.

 

Kandidatenliste mit 11 Namen

Mit Spannung wird beispielsweise der 17. Tagesordnungspunkt die Wahl des Aufsichtsrates erwartet. Auf dem Stimmzettel könnten demzufolge elf Namen stehen: Henry Sobieraj (Nickelhütte Aue), Thorsten Jannaschk (AOK), Thomas Hagg (Porsche AG Stuttgart), Lothar Lässig (Elektrowerkzeuge Eibenstock), Andre Leonhardt (Erzgebirgssparkasse), Willi Watkowiak (MBR Medical Beauty Research GmbH), Uwe Leonhardt (Leonhardt Group), Torsten Enders (Wätas), Heinrich Kohl (Oberbürgermeister Aue-Bad Schlema), Nico Dittmann (Bürgermeister Thalheim) und Manfred Jahn (Weitblick Wohnbau GmbH). Aus diesen elf Kandidaten dürfen die Mitglieder neun Personen in den Aufsichtsrat wählen. Bisher hatte dieser nur sechs Plätze, wurde also um drei Sitze erweitert. Gleichzeitig steht aber auch fest, dass es eine richtige Wahl geben wird. Denn zwei Kandidaten werden im neuen Aufsichtsrat, der wiederum den Vorstand bestimmt, nicht berücksichtigt.

 

Fanvertreter soll Vorstandsmitglied werden

Fanvertreter Jörg Püschmann verzichtet überraschend auf eine Kandidatur für den Aufsichtsrat. Im Gegenzug dazu wurde ihm ein Posten im Vorstand des Vereins angeboten.

 

Legende will für den Ehrenrat kandidieren

Als positives Signal wird gewertet, dass Jürgen Escher für den Ehrenrat kandidiert. Der 71-Jährige ist eine echte Wismut-Legende, spielte zwischen 1971 und 1985 in der DDR-Oberliga für die Lila-Weißen. Die Mitgliederversammlung beginnt am Samstag 9.30 Uhr im VIP-Bereich des Erzgebirgsstadions. Einlassbeginn ist 8.30 Uhr. Die Verantwortlichen rechnen mit einem enormen Ansturm.