Zschopau. Nach der kälteren Jahreszeit sind auf den Flüssen im mittleren Erzgebirge nun wieder Boote unterwegs. Um sportliche Kanu-Wettkämpfe handelt es sich dabei allerdings noch nicht. Stattdessen nutzt die Flussmeisterei Annaberg solche Gefährte, um Bereiche vor den Wehren zu säubern. Nach der Flöha ist derzeit die Zschopau an der Reihe. Laut Flussmeister Torsten Süß steht diese Aktion in jedem Frühjahr auf dem Programm. "Wir führen eine Gewässerkontrolle durch und beseitigen bei dieser Gelegenheit angeschwemmten Industriemüll gleich mit", erklärt er.

Kontrolle in vielerlei Hinsicht

In erster Linie gehe es darum, zu kontrollieren, ob sich nach dem Winter Fließhindernisse in den Flüssen angesammelt haben. Selbst leichte Hochwasser haben in der Vergangenheit schon dafür gesorgt, dass Baumstämme und Äste Einfluss auf den natürlichen Strömungsverlauf haben. Mitarbeiter der Flussmeisterei, die bei ihren Touren auch darauf achten, ob die Schilder in den Wehrbereichen noch intakt und gut lesbar sind oder ob Brückenpfeiler unterspült wurden, entfernen solche Fließhindernisse mithilfe ihres Boots.

 

Anglervereine packen mit an

 

Doch nicht nur natürliche Hindernisse werden dabei aus dem Wasser gefischt. Nicht selten müssen die Arbeitskräfte der Flussmeisterei auch Müll beseitigen, der von rücksichtslosen Menschen im Wald hinterlassen wurde und an die Ufer beziehungsweise ins Wasser gelangte. Autoreifen gehören ebenso dazu wie Flaschen und Plastikmüll. Aufgrund der Corona-Pandemie haben die Mitarbeiter von Torsten Süß zuletzt auch viele Mund-und-Nasenschutz-Masken aus der Flöha und der Zschopau geholt. Da sich die Zahl solcher unerfreulichen Funde in einigen Bereichen häuft, freut sich der Flussmeister über ehrenamtliche Unterstützung. "Unsere Aktion läuft parallel zu Müllsammlungen von Anglervereinen", erklärt er. So seien auch an diesem letzten Wochenende im April Helfer an der Zschopau unterwegs, um der Natur zu helfen.