Gelenau. Bisher hat sie die Menschen nur in der Adventszeit erfreut, doch künftig soll sie das gesamte Jahr über von Nutzen sein. Die Rede ist von der Gelenauer Ortspyramide, für die Bürgermeister Knut Schreiter am Samstag via Secondradio und Erzgebirge.TV große Pläne verriet. "Wir erzeugen damit Strom und nutzen sie für die Grundversorgung", so Schreiter vor laufender Kamera. Sobald diese ausgeschaltet war, konnte er sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen, denn nicht ohne Grund hatte man diese Präsentation ausgerechnet für den 1. April vorbereitet.

Strom für bis zu 50 Haushalte

Dass es sich dabei um einen April-Scherz handelte, war jedoch in vielen Momenten nicht zu spüren. Zu logisch klangen die Argumente und Darlegungen, die nicht nur Schreiter präsentierte. Während der Bürgermeister darauf hinwies, dass "Kommunen angehalten sind, jegliche Form der Erzeugung regenerativer Energien zu prüfen", ging Thomas Walther näher auf die technischen Aspekte ein, die bei umfangreichen Untersuchungen zur Nutzung der Ortspyramide geführt hätten. "Eine große Pyramide kann 10 bis 50 Haushalte mit Strom versorgen", sagte der Drebacher, der tatsächlich ein IT-Experte mit großen Erfahrungen auf dem Gebiet der Elektromobilität ist. Am Samstag mimte Walther aber lediglich den Fachmann, um das Gelenauer Vorhaben realistisch erscheinen zu lassen.

Neuer Standort gesucht

Dafür war im Technikbereich der Pyramide sogar extra ein neuer Kasten montiert worden, dessen Lampen beim Umlegen des Schalters tatsächlich leuchteten. "Der Motor der Pyramide wird als Generator genutzt, um den Strom zu erzeugen", so Walther. Bedenken hatte er nur, was den aktuellen Standort angeht. Schließlich bieten die Flügel der Pyramide im Innenhof der Gemeindeverwaltung aufgrund der vielen Gebäude dem Wind nur wenig Angriffsfläche. "Oben auf der Kuppe weht es mitunter heftig", hatte Schreiter sofort eine Alternative parat.

Viel Sinn für Humor

Zudem verwies er auf die aktuelle Witterung mit vielen stürmischen Tage, die zur Energiegewinnung beitragen könnten. Schon bald wolle er mit Amtskollegen telefonieren, um noch mehr Ortspyramiden zu diesem Zweck zu nutzen und vielleicht sogar einen Export in andere Länder anzuregen. Gespräche mit anderen Bürgermeistern könnte es tatsächlich geben. Allerdings wird Schreiter darin wohl keine technischen Aspekte, sondern seinen Sinn für Humor erläutern müssen. Auf die Idee für den Aprilscherz, die von Secondradio und Erzgebirge.TV kam, sei er jedenfalls gern eingegangen, wie er betont.