Oelsnitz. Genau heute vor 155 Jahre ereignete sich eines der schwersten Grubenunglücke in Deutschland in der Bergarbeitergemeinde Lugau. An jenem Montag 1867, hatte sich auf der "Neuen Fundgrube" ein folgenschwerer Schachtbruch ereignet. Mehr als einhundert Bergleute fanden einen qualvollen Tod. Die Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers und das Museum des sächsischen Steinkohlenbergbaues gedenken durch eine Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer der Grubenkatastrophe an der Kreuzkirche in Lugau heute 17 Uhr nicht nur jener Bergleute, denen die Katastrophe den Tod brachte, sondern auch all denjenigen, die den Gewinn der "Schwarzen Diamanten" bei anderen Unglücken und Unfällen mit ihrem Leben bezahlt haben. Die Kranzniederlegung ist seit drei Jahrzehnten im fünfjährigen Abstand Brauch.

 

Folgenreiches Ereignis

Wie Heino Neuber, der Vorsitzende der Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers sagt, verkörperte dieses Grubenunglück eine bis dahin unbekannte Dimension im Hinblick auf die Gefahrenpotentiale des Kohlenbergbaus. Zugleich stellt das Ereignis die damalige behördliche Aufsichtsführung sowie die Brauchbarkeit und den Umfang bestehender Sicherheitsvorschriften in Frage. Und nicht zuletzt auch die (versicherungs-) rechtliche Absicherung der Arbeiter und ihrer Angehörigen in Sachsen und in den gesamten deutschen Ländern, insofern diese überhaupt bestanden, so Neuber. Das entstehende Lugau-Oelsnitzer Revier erlangte nationale Aufmerksamkeit. Die Katastrophe löste kurz- und langfristig nachhaltige Verbesserungen für die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bergarbeiter in Sachsen aus und beförderte die Entstehung der Arbeiterschaft.