Gegen 20.30 Uhr kam es am Mittwochabend zu einem Angriff auf einen 50-jährigen Lokführer. Der Zug der Erzgebirgsbahn war unterwegs von Zwickau nach Johanngeorgenstadt. Beim Halt in Lauter kam es dann zum Angriff. Nach Informationen der Bundespolizeidirektion Klingenthal begann ein 15-jähriger afghanischer Staatsangehöriger Streit mit einem anderen Fahrgast. Der Lokführer wollte dazwischengehen und den Streit schlichten. Dabei wurde er vom Jugendlichen im Gesicht und an der Schulter verletzt. 

 

Lokführer wird verletzt und kann Fahrt nicht fortsetzen

Polizei, Bundespolizei sowie Rettungsdienst wurden zum Bahnhof gerufen. Der Jugendliche hatte sich zwischenzeitlich schon vom Bahnhof entfernt. Zeugen lieferten jedoch Hinweise auf dessen Identität, wodurch der Tatverdächtige bekannt gemacht werden konnte. Der Lokführer konnte aufgrund der Verletzung die Fahrt nicht fortsetzen. Dadurch war die eingleisige Stecke blockiert. Ein weiterer Triebwagenzug wurde aus Richtung Johanngeorgenstadt zum Bahnhof Lauter gebracht, der den im Bahnhof stehenden Zug dann ankoppelte und zurück nach Aue brachte. 

 

90-minütige Sperrung

Die Strecke war durch den Vorfall zirka 90 Minuten blockiert. Weitere Fahrgäste wurden von der Polizei befragt und konnten nachdem die Strecke wieder frei war, von einem weiteren Zug zu ihren Zielbahnhöfen gebracht werden. Der verletzte Lokführer wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Über die Art und Schwere der Verletzungen liegen nach Informationen der Bundespolizei derzeit keine Informationen vor.

 

Tatverdächtiger festgenommen

Wie die Bundespolizeidirektion Klingenthal am Donnerstagabend mitteilte, konnte der 15-jährige Tatverdächtige in den Abendstunden von Beamten der gemeinsamen Fahndungsgruppe von Bundes- und Landespolizei in Aue gestellt und vorläufig festgenommen werden. Für Freitag ist eine Vorführung des Beschuldigten bei einem Ermittlungsrichter geplant. Der geschädigte Bahnmitarbeiter erlitt bei dem Angriff neben einem Schock eine Nasen- und Schlüsselbeinfraktur, konnte mittlerweile das Krankenhaus aber wieder verlassen. Die Ermittlungen auch hinsichtlich eines möglichen weiteren Tatbeteiligten werden fortgeführt.

 

U-Haft angeordnet

Im Ergebnis einer Vorführung des Beschuldigten bei einem Ermittlungsrichter am Freitag ordnete dieser Untersuchungshaft an und setzte diese in Vollzug.

 

Erst vor wenigen Tagen wurde ein Lokführer der Erzgebirgsbahn mit einem Hammer in Aue bedroht.