Marienberg. Frust, Stolz, Enttäuschung, Wut - Ronny Rother sind am Samstagnachmittag so ziemlich alle Emotionen anzumerken gewesen. Nur eine fehlte beim Trainer des FSV Motor Marienberg: Freude.

 

Ergebnis sorgte für Verwunderung

Schließlich hatten seine Schützlinge gerade mit 0:6 beim Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Süd, dem VFC Plauen, verloren. Ein Ergebnis, das trotz des sensationellen 1:0-Siegs der Marienberger zum Saisonauftakt, nicht verwundert. Schließlich musste der um den Klassenerhalt kämpfende Aufsteiger beim Favoriten auf den Staffelsieg ran. Wie das Ergebnis zustande kam, sorgte dann aber doch für Verwunderung.

 

Zweikampf hart bewertet

Es war eine Szene in der 14. Minute, die die Gemüter erhitzte - und letztlich wohl auch das Spiel entschied. Als ein Plauener mit dem Kopf zum Ball ging und der Marienberger Max Flath versuchte, mit dem Fuß ans runde Leder zu kommen, zückte der Schiedsrichter zur Überraschung aller die Rote Karte. Hohes Bein, so die Begründung. Doch damit nicht genug: Aus dem folgenden Freistoß resultierte nicht nur die Führung der Gastgeber, sondern noch ein weiterer Platzverweis für den FSV Motor. Beim Gang zum Anstoßpunkt hatte sich André Luge offenbar so heftig beschwert, dass der Referee gleich zwei Verwarnungen aussprach, was in der Summe Gelb-Rot macht.

 

Außenseiter beweist Moral

Als "maßlos übertrieben" bezeichnet Rother die Entscheidungen des Unparteiischen, von dem er sich mehr Fingerspitzengefühl gewünscht hätte. Während der Schiedsrichter tatsächlich nicht seinen besten Tag erwischt hatte, trifft diese Einschätzung auf die Marienberger in keinster Weise zu. Der Außenseiter, der bereits in der ersten Viertelstunde mutig aufgetreten war, zeigte auch zu neunt eine erstaunlich gute Leistung. So gut es ging, machten die Gäste die Räume eng. Chancen für den VFC waren dennoch unvermeidbar, weshalb die 4:0-Pausenführung eine Klatsche befürchten ließ. Im weiteren Verlauf ließ der Aufsteiger aber nur noch zwei weitere Gegentore zu, was vielen der 460 Zuschauer Respekt für Marienberg abverlangte.