Stadtradler kritisieren unsichereRadeln fürs Klima - das hatten sich im Rahmen der Fahrradkampagne "Stadtradeln" mehr als 2.000 Chemnitzerinnen und Chemnitzer im September auf die Fahnen geschrieben. In den drei Aktionswochen wurden rund 340.000 Kilometer geradelt und damit im Vergleich zum Autofahren 52 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Übertragen auf ein ganzes Jahr wäre das ein immenser Effekt für den Klimaschutz, denn momentan ist der Straßenverkehr der drittgrößte CO2-Emittent in Chemnitz. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 wurden pro Kopf 1,3 Tonnen des Treibhausgases in die Luft abgegeben.

Was steckt hinter der Aktion?

Der Wettbewerb Stadtradeln hat vor allem zum Ziel, möglichst viele Menschen für den Umstieg auf das Fahrrad im Alltag zu gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Radverkehrsförderung zu leisten und dabei gleichzeitig etwas für die eigene Gesundheit zu tun. "Aus unserer Sicht kann die Kampagne auf lange Sicht dazu beitragen, die Menschen in Chemnitz für einen dauerhaften Umstieg aufs Fahrrad zu begeistern, auch über den Aktionszeitraum hinaus", so Carina Kühnel, Leiterin des Umweltamtes. "Somit kann der Radverkehr einen effektiven Beitrag zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele leisten."

Stadtverwaltung und Gymnasien sind Spitzenreiter

Mit dem Ergebnis liegt Chemnitz sachsenweit auf Platz 3 von insgesamt zehn sächsischen Teilnehmerkommunen. Auch im bundesweiten Vergleich liegt die Stadt im vorderen Bereich, auf Platz 165 von insgesamt 2472 teilnehmenden Kommunen. Die größte Distanz erradelte das Team der Stadtverwaltung mit insgesamt 25.001 Kilometern. "Aber besonders toll ist, dass sich die Teilnehmerzahl in Chemnitz insgesamt deutlich erhöht hat. Das zeigt, das Rad als Fortbewegungsmittel nimmt einen wichtigen Platz ein, bei allen Altersklassen", so Bürgermeister Ralph Burghart, Schirmherr der Aktion in diesem Jahr. Platz 2 und 3 belegten in diesem Jahr zwei Gymnasien: das Georgius-Agricola-Gymnasium mit 19.884 Kilometern sowie das Johannes-Kepler-Gymnasium mit 17.181 Kilometern. Die beste Kita war auch in diesem Jahr die Kita Wiesenstraße mit 2.411 Kilometern. Die Zahl der teilnehmenden Kitas und Schulen hat sich von 15 im vergangenen Jahr auf 26 in diesem Jahr erhöht.

450 Meldungen über gefährlichen Stellen

Mit der Meldeplattform "RADar!" hatten die Chemnitzer während des Aktionszeitraumes erstmals die Möglichkeit, auf störende und gefährliche Stellen im Radwegeverlauf aufmerksam zu machen. Mehr als 450 Meldungen sind im Laufe der drei Wochen eingegangen. Dabei wurde am häufigsten die Verkehrsführung beanstandet: Hierzu meldeten die Teilnehmenden beispielsweise Unfallschwerpunkte, unsichere Straßenquerungen oder schlugen die Öffnung von Einbahnstraßen und Busspuren für den Radverkehr vor. "Die Hinweise werden nun ausgewertet und in bestehende Arbeitsprozesse und Planungen des Tiefbauamtes übernommen", teilt die Stadtverwaltung mit.

Weitere Informationen zur Kampagne unter www.chemnitz.de/stadtradeln