Nach einem zehntägigen Prozess im Falle der 2021 verstorbenen Kamerafrau Halyna Hutchins hat nun eine Jury die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden. Im Oktober 2021 war Hutchins bei den Dreharbeiten zum Film "Rust" tödlich verletzt worden. Vom Vorwurf der Manipulation von Beweisen sprachen die Geschworenen die Angeklagte vor einem Gericht in Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico indes frei.

Es ist der erste Strafprozess im Zusammenhang mit dem Unglück bei den Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western, in dem Alec Baldwin die Hauptrolle übernehmen sollte. Zu lange war unklar, wie die scharfe Munition in den Revolver gelangen konnte, den Baldwin abfeuerte. Gutierrez-Reed wies bis zuletzt jede Schuld von sich. Sie sah den Fehler bei den Lieferanten der Filmmunition.

Auch Alec Baldwin droht eine Strafe wegen fahrlässiger Tötung

Die Staatsanwaltschaft führte das Unglück dagegen auf die "unprofessionelle und schlampige" Vorgehensweise der 26-Jährigen zurück. Häufig habe sie Sicherheitsmaßnahmen demnach komplett übersprungen oder in Hetze vorgenommen. Schusswaffen und Munition habe sie zudem mehrfach offen am Drehort herumliegen lassen.

Nach dem zehntägigen Prozess erfolgte die Urteilsverkündung live im Netz. Gutierrez-Reed droht nun eine Haftstrafe von bis zu 18 Monaten. Das Strafmaß wird voraussichtlich erst im kommenden Monat festgelegt. Auch Hauptdarsteller Alec Baldwin muss sich seit zweieinhalb Jahren immer wieder vor Gericht verantworten. Gegen den 65-Jährigen ist in dieser Angelegenheit ein Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung für den kommenden Juli anberaumt.