Taucha (Leipzig). Am Freitag bewegte sich ein Traktoren- und Menschenaufzug durch die nordsächsische Stadt Taucha. Die Demo-Teilnehmer forderten für das Leipziger Umland eine "gemeinwohlorientierte Verpachtung" kommunaler Flächen. In gut 30 weiteren deutschen Städten und Gemeinden waren ähnliche Aktionen angesagt.

Ökologisierung der Landwirtschaft

Bisher erhalten demnach eher kapitalträchtige Agrarinvestoren freie Felder. Die Arbeitsgemeinschaft "bäuerliche Landwirtschaft" (AbL) hat indes ein zielgerichtetes Positionspapier zu gemeinwohlorientierten Verpachtungen in private und öffentliche Hand erstellt. Darin setzt sich AbL für die Stärkung bäuerlicher Strukturen sowie die Ökologisierung der gesamten Landwirtschaft ein. Das gelte unabhängig von konventioneller oder biologischer Bewirtschaftung. "Wichtig sind uns vielmehr zukunftsorientierte, dem Humusaufbau dienende und an den Klimawandel angepasste Wirtschaftsweisen", heißt es in dem Katalog. Die Akteure wünschen sich eine "Produktion für die Menschen vor Ort mit engen Beziehungen zwischen KonsumentInnen und ProduzentInnen". Dazu gehörten lebenswerte ländliche Räume für Menschen, Tiere und Pflanzen.

30 Hektar Gemeinwohl-Land bei Plösitz

In Taucha ist in diesem Sinne unter anderem bereits die Initiative "Kooperative Landwirtschaft" (KoLa) Leipzig aktiv. Deren Mitglieder unterhalten in der Ortslage Plösitz gut 30 Hektar Gemeinwohl-Land. Letztlich müsse aber ein Umdenken stattfinden, so die Ansage auf dem Tauchaer Marktplatz bei einer Kundgebung. Ziel für Mensch und Natur in Zeiten von Biodiversität und Klimawandel sei die biologisch-vegane Bewirtschaftung aller Flächen, hieß es.(brod)