Nach Angaben der Verbraucherzentrale gehen rund 13 Prozent der Energiekosten eines Haushalts auf das Konto Warmwasser. Das meiste warme Wasser wird dabei beim Duschen und Baden verbraucht. Eine warme Dusche tut gut, keine Frage. Aber kaum jemand weiß, wie viel so ein Sprung unter die Dusche eigentlich kostet und wie hoch das Einsparpotenzial wäre! Die Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt nicht nur, wie viel durch den Duschkopf fließt, sondern auch, wie lange und mit welcher Temperatur geduscht wird. Ein weiterer wichtiger Faktor ist zudem der Energieträger, der für die Warmwasserbereitung sorgt. Darauf haben Verbraucher zwar kaum Einfluss, aber sie können mit ein paar Tricks trotzdem Warmwasser und damit Energie sparen. So geht's:

 

Kleine Verhaltensänderungen zahlen sich aus

Wie viel Warmwasser verbraucht wird, hängt zunächst vom eigenen Verhalten ab. Landläufig bekannt ist, dass Baden in der Regel deutlich mehr Wasser als Duschen verbraucht. Bei letzterem kann sich der Blick auf die Uhr lohnen, denn je länger die Dusche läuft, desto mehr Wasser und Energie benötigt sie. Heißt: Wer das Wasser beim Einseifen abstellt oder insgesamt kürzer duscht, spart Geld. Wie viel Warmwasser in einer gewissen Zeit durch den Duschkopf fließt, lässt sich übrigens beim sogenannten Auslitern feststellen. Das Prinzip: Einen 10-Liter-Eimer mit der üblichen Einstellung des Duschkopfes füllen und mittels Stoppuhr die Zeit messen. Ein Beispiel: Die Zeit, um den Eimer zu füllen beträgt 50 Sekunden. Die Umrechnung auf die Literzahl pro Minute wird mit folgender Formel berechnet: 60 (Sekunden) x 10 (Liter) : 50 Sekunde. Ergebnis: 12 Liter pro Minute fließen durch den Standard-Duschkopf. Das ist recht viel, weshalb sich in diesem Fall die Anschaffung eines Spar-Duschkopfs für private Haushalte lohnen kann. Achtung: Durch große Regenduschen können sogar bis zu 20 Liter pro Minute fließen, was zu unnötig großen Verlusten führt!

 

Wasserverbrauch mittels Spar-Duschkopf halbieren

Ein Spar-Duschkopf kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Der neue Duschkopf sollte einen Wasserdurchfluss von weniger als 9 Liter pro Minute haben. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die genaue Verbrauchsmenge auf der Verpackung steht. Denn Begriffe wie "Eco" oder "sparsam" sind nicht geschützt und keine Garantie für einen niedrigen Wasserverbrauch. Das Duschen bleibt übrigens mit einem wassersparenden Duschkopf genauso angenehm. Denn das Sparzubehör erreicht meist einen vollen Wasserstrahl, obwohl es viel weniger Wasser verbraucht. Der Trick dabei: Dieser Duschkopf mischt Luft unter.

 

Armaturentyp beeinflusst Verbrauch

Auch der Armaturentyp beeinflusst den Verbrauch an warmem Wasser im Haushalt. Vorteilhafter als Zwei-Griff-Armaturen sind Einhebel- und Thermostatische Mischer, weil bei ihnen die eingestellte, gewünschte Temperatur direkt zur Verfügung steht. Den Hebel kann man nach dem Duschen immer in der richtigen Stellung lassen. Das heißt: Wer nicht jedes Mal wieder die richtige Wunschtemperatur suchen muss, verbraucht weniger Wasser und reduziert den Energieverbrauch. Am Waschbecken ist es sinnvoll, Einhebelmischer immer auf kalt zurückzustellen. So kann man bei jedem Händewaschen entscheiden, ob kaltes Wasser genügt oder doch lieber warmes Wasser fließen soll. Kaltes Wasser spart natürlich Energie. Mit einem Strahlregler, dem Perlator, kann auch bei Armaturen die Wassermenge begrenzt werden, was das Einsparpotenzial erhöht. Der Siebeinsatz am Wasserhahn wird dabei einfach gegen einen anderen mit Spar-Funktion ausgetauscht. Die kleinen Einsätze gibt es im Baumarkt schon für wenige Euro und sparen bis zu 30 Prozent Wasser.

 

Vorsicht: Durchflussbegrenzer in Armaturen, Einhebel- und thermostatische Mischbatterien sowie Sparduschköpfe eignen sich für hydraulische Durchlauferhitzer zur Warmwasserbereitung häufig nicht.

 

Auf die Einstellung kommt es an

Wer einen Untertischspeicher oder elektronischen Durchlauferhitzer zur Warmwasseraufbereitung hat, kann die Wassertemperatur bedarfsgerecht einstellen. Regeln Verbraucher die Grundtemperatur des Warmwassers herunter, können sie der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zufolge rund 37 Euro im Jahr sparen. Diese Summe geht auf Berechnungen basierend auf den jährlichen Durchschnittswerten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft für 2021 zurück. Das waren 32,16 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei den aktuell steigenden Preisen dürfte die Einsparsumme also noch höher liegen. Laut Bund der Energieverbraucher sind übrigens 39 Grad durchaus ausreichend für den täglichen Bedarf.