Region. Sachsens früherer Ministerpräsident Kurt Biedenkopf ist tot. Wie die Staatskanzlei des Freistaats in einer Pressemitteilung schrieb, verstarb er bereits am Donnerstag. Biedenkopf wurde 91 Jahre alt. Biedenkopf war der erste sächsische Ministerpräsident nach der Wende und regierte den Freistaat bis 2002. Der gebürtige Ludwigshafener und promovierte Jurist galt als Rivale des früheren CDU-Vorsitzenden und Ex-Bundeskanzlers Helmut Kohl.

Ministerpräsident Michael Kretschmer hat Kurt Biedenkopf als eine große deutsche Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts und als klugen Visionär für den Freistaat Sachsen gewürdigt. Zum Tod des ersten Regierungschefs nach der Wiedergründung des Freistaates Sachsen, sagte Kretschmer: "Ein großer Sachse ist von uns gegangen. Als Ministerpräsident hat er von 1990 bis 2002 das Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Heimat gelegt - stark in Deutschland, geachtet in der Welt, bereit für die Zukunft. Kurt Biedenkopf war der mit Abstand beliebteste Politiker des neuen Freistaates, wie sein dreimaliger Gewinn der absoluten Mehrheit bei Landtagswahlen zeigte. Und auch als Ministerpräsident a.D. fanden seine Wortmeldungen weithin große Beachtung. Mit großer Dankbarkeit sehen wir auf das Lebenswerk einer der großen deutschen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts."

Unnachahmliches Engagement für die Wirtschaft

Unter der Ägide von Biedenkopf seien die sächsische Verwaltung neu errichtet sowie Hochschulen und Wissenschaft grundlegend reformiert worden. Kretschmer erinnerte zugleich an das große Engagement Biedenkopfs bei der Ansiedlung von Unternehmen, der Wirtschaftsförderung und verwies in dem Zusammenhang auch auf die Weichenstellungen bei wichtigen Investitionen in die Infrastruktur, Kultur und Kunst. "Viele Entscheidungen seiner Amtszeit wirken bis heute nach. Ob City-Tunnel Leipzig, Biotechnologieoffensive oder das Schulsystem - vieles wurde damals aufs richtige Gleis gesetzt und angeschoben, was heute für Lebensqualität, gute Bildung und neue Jobs sorgt."

 

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