Der südwestsächsische Fußball trauert um einen großen Sportsmann. Gerd Schädlich, der in der Region unter anderem mit dem FSV Zwickau, dem FC Erzgebirge Aue und dem Chemnitzer FC große Erfolge zu verbuchen hatte, verstarb in der Nacht zum heutigen Samstag nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.

 

Anfänge im Vogtland

Der gebürtige Rodewischer begann 1960 bei der TSG seines Heimatortes mit dem Fußballspielen. 1968 wechselt er zum FC Karl-Marx-Stadt und debütierte 1972 in der Oberliga für den Vorgänger des heutigen Chemnitzer FC. Eine schwere Verletzung zwang ihn seine aktive Karriere bereits im Alter von 25 Jahren zu beenden.

 

Stern als Trainer geht schon früh auf

Nach Stationen als Übungsleiter bei Scharfenstein und Niederwiesa sorgte er als Trainer der BSG Aufbau Krumhermersdorf, einer Mannschaft aus einem der kleinsten Orte, der je in der DDR-Liga spielte, in der zweithöchsten Spielklasse der Deutschen Demokratischen Republik für Furore.

 

Große Erfolge mit stets überschaubaren Mitteln

Nach der Wiedervereinigung feierte er zunächst mit dem FSV Zwickau (1994) und dem FC Erzgebirge Aue (2003) den Aufstieg in die 2. Bundesliga und führte 2011 den Chemnitzer FC nach fünf Jahren Abstinenz wieder in die dritte Liga. Von 2014 bis 2017 arbeitete er als Chefscout für den Halleschen FC.

 

"Chemnitzer FC in tiefer Trauer"

"Es ist unfassbar traurig und so schwer derzeit Worte zu finden oder die Tragweite für uns zu erfassen", würdigte Romy Polster, Vorstandsvorsitzende des Chemnitzer FC in einer ersten Reaktion. Gerd Schädlich sei eine Konstante, ein Mensch und Arbeiter gewesen, der still und immer ohne Aufsehen um seine Person für den Verein da war und dessen Erfolg über alles stellte. "Mit seiner ruhigen und fast schon väterlichen Ausstrahlung fühlte man sich in seiner Gegenwart stets wertgeschätzt, geachtet und unterstützt", so Polster weiter. "Mit dem heutigen Tag haben wir einen ganz großen Fußballer, Menschen und Freund verloren. Der Chemnitzer FC ist in tiefer Trauer."

 

Gerd Schädlich hinterlässt seine Ehefrau und eine Tochter.