Bad Brambach. Die Musik, das Schauspiel, unsere Kunst. Das Kulturgut einer ganzen Gesellschaft hat in den vergangenen Monaten unglaublich gelitten. Und dann sind durch die Unwetter auch noch immense Schäden entstanden. In Bärendorf stellt man die berechtigte Frage: "Wer kümmert sich um uns? Jetzt, wo kaum noch Veranstaltungen stattfinden? Wer hat kleine Vereine wie uns überhaupt noch auf dem Schirm?" Nach langer Fahrt erreichte das Team von "Sternquell hilft" den Schupfen vom Dorfensemble Bärendorf e.V. in Bad Brambach. Direkt an der tschechischen Grenze - also mitten im Herzen Europas - traf Produktmanager Thomas Münzer unglaublich rührige Idealisten. Die Obervogtländer haben hier mit bloßen Händen ein Stück heile Welt erhalten. Die 36 Mitglieder pflegen die Wurzeln ihres Vereins, der einst 1884 aus einem Pfeifenraucherclub hervorging. Zuerst entstanden war der Männergesangsverein "Einigkeit". Im Laufe der Zeit kamen Tanz- und Zithergruppe sowie Laienspieler und dann die Blaskapelle "Bärendorfer Musikanten" hinzu. Der Verein gewann an Bedeutung und wurde überregional bekannt. "Höhepunkt war ein Film über das Ensemble. 1986 hat man ihn ausgestrahlt", berichten die Brambacher.

Erst Schlammmassen in der Küche, dann brachen die Zeltstangen

Bis 1999 führten die Schauspielerinnen und Schauspieler in jener alten Scheune Theaterstücke auf. Dann fehlten dem Bauerntheater die Darsteller. Seit 2000 ist vorrangig die Blaskapelle aktiv. Sie begeistert nach wie vor das Publikum bei vielen Veranstaltungen. Bis zu 200 Besucher feiern regelmäßig im Brambacher Ortsteil. "Vor allem die Tanzabende in unserem allseits beliebten Bärendorfer Schupfen sind absolute Höhepunkte. Alle 36 Vereinsmitglieder helfen dort mit, sodass die Veranstaltungen ein echter Publikumsmagnet geworden sind", erzählen der Vorstandsvorsitzende Frank Lenk und seine Frau Kerstin, die gute Fee in Bärendorf. Was an dieser Geschichte so spektakulär ist? Ganz einfach: Bärendorf hat nur noch 40 Einwohner, aber durch seine bemerkenswerte Historie eigentlich das Zeug zum Ort mit Zukunft. Das zeigt auch der Zulauf während der Veranstaltungen. Jedoch: "Die Objekterhaltung wird immer schwieriger für uns. Die Unwetter im Juni spülten Schlammmassen durch den Küchenbereich und im Juli brach unser Zelt im Garten unter den Regenmassen ein. Die Erneuerung der defekten Zeltstangen kostet über 500 Euro", klagen die Bärendorfer. Ihr "Schupfen" ist vor 70 Jahren errichtet worden.

Diese Scheune ist zur Begegnungsstätte geworden

"Wir helfen euch", meldete sich Produktmanager Thomas Münzer bei Frank Lenk, nachdem der sich in seiner Not an "Sternquell hilft" gewandt hatte. In der Plauener Brauerei war man sich einig: "Diese Scheune, die mit großem Aufwand von den Bärendorfer Einwohnern und dem Dorfensemble zu einer Begegnungsstätte ausgebaut worden ist, soll genau wie das Drumherum erhalten bleiben." Mit 550 Euro Fördergeld hat die Brauerei beim Zeltneukauf weitergeholfen. Mehr zum Verein gibt es im Internet unter www.baerendorfer-musikanten.de.

Über 90 Vereine durften sich schon über Finanzspritzen von "Sternquell hilft" freuen. Wer sich bewerben möchte, der bekommt auf der Website www.sternquell.de alle Informationen.