Rodewisch. Im Haifischbecken der Vogtlandliga ist schon so mancher Fußballclub untergegangen. Denn in jener Liga wird bekanntermaßen mit Finanzspritzen agiert, obwohl das - wenn man es genau nimmt - in der 8. Liga Deutschlands ziemlich sinnfrei ist. So hat es beispielsweise die SG Neustadt oder die SG Unterlosa erwischt. In beiden Vereinen waren die Spieler anschließend über alle Berge. Auch der 1. FC Wacker Plauen ist abgestiegen. Dort arbeitet man seit 14 Jahren ohne Finanzzuschüsse für den einzelnen Spieler. Den Ostvorstädtern fehlte in einigen Spielen die Qualität. Von daher kann der 1. FC Rodewisch stolz sein auf seine Leistungen.

Generationenübergabe des Vereinsvorsitzes

Obwohl der FCR-Vorstand seit dem wirtschaftlichen Aus und dem sportlichen Niedergang im Jahr 2000 kein Geld mehr für seine Kicker locker macht, spielt die Kleinstadt in der höchsten vogtländischen Spielklasse eine gute Rolle. Der Vereinsvorsitzende Eric Tennstädt hatte von Opa Karl einst den Auftrag erhalten: "Junge, du übernimmst mal den Verein!" Inzwischen hat Eric das Amt schon vier Jahre inne und der junge Familienvati ist mit unglaublichem Herzblut dabei. Seine Rodewischer Jungs wissen: Sobald man als Spieler das FCR-Trikot trägt, hat man alles rauszuhauen, was möglich ist. "Du kannst verlieren, aber du musst alles geben", sagt Eric Tennstädt, der selbst zwar kein Maradonna war, aber nie im Leben unter Lustlosigkeit litt.

Wenn man die richtigen Leute hat braucht man kein Geld

"Wenn ich jemandem Geld geben muss, dass er in der 8. Liga zum Training kommt und sich für den Verein voll reinhängt, dann ist das nichts für mich", stellt der Vorsitzende klar. Beim 1. FC Rodewisch denken sehr viele so. Sonst würde dieser Verein nicht schon seit zehn Jahren in dieser Vogtlandliga ordentlich mitmischen. Keinen Cent haben die Rodewischer an ihre Spieler abgegeben und damit bewiesen, dass man eigentlich kein Geld braucht, wenn man die richtigen Leute hat. Zu denen gehört ganz sicher Trainer Andreas Wolf, der seit 2014 auf der Rodewischer Bank sitzt. Beim Tabellenneunten hofft man im engen Klassement noch ein paar Stufen nach oben zu klettern. Denn das Saisonziel lautet: Ein gesicherter Mittelfeldplatz in der 14er Liga.