Für Werner Urban ist der aktive Dienst in der freiwilligen Feuerwehr zwar längst vorbei, doch das Interesse an der Arbeit der Brandschützer speziell im Crimmitschauer Ortsteil Großpillingsdorf ist nach wie vor groß. Der 94-Jährige sitzt gemeinsam mit den jüngeren Kameraden der Wehr oft im Gerätehaus und erzählt aus "seiner Zeit".

 

Ausbildung zum Feuerwehrmann mitten im Krieg

Die begann 1942 im thüringischen Linda. "Obwohl Krieg war, hatten wir eine ordentliche Ausbildung zum Feuerwehrmann", erinnert sich Werner Urban, der damals auch die Alarmsignale auf der Trompete lernte. Das Instrument brachte er nach dem Krieg mit nach Großpillingsdorf. "Ich war der Liebe wegen schon vorher immer mit dem Fahrrad hier gewesen", lacht der Senior. Allerdings musste Werner Urban die Alarmtrompete nur einmal benutzen, als es in den 1950er Jahren im Ulmenhof in einer Wohnung brannte. "Da bin ich mit dem Fahrrad durchs Dorf und haben die Kameraden alarmiert", erzählt er. Und weil die Löschtechnik damals noch nicht so modern wie heute war, wurde per Hand gelöscht.

 

Technischer Zustand mit heute nicht vergleichbar

"Wir hatten die TS 8-Spritze erst im Jahr 1951 bekommen, ansonsten hatten wir einen Gummiwagen und von den Bauern eine Zugmaschine", sagt Werner Urban über den technischen Zustand von damals. Vor dem Wohnungsbrand, hatten die Großpillingsdorfer 1951 im benachbarten Vogelgesang einen Großeinsatz in der damaligen Ziegelei. "Sonst waren wir in den ganzen Jahren immer mit dem Brandschutz im Ort beschäftigt", sagt Werner Urban. Eine Brandstättenschau wie sie heute zu den Aufgaben des Schornsteinfegers zählt, wurde früher von der freiwilligen Feuerwehr - kostenlos - erledigt.

Daran kann sich auch noch Werner Urbans Sohn Frank erinnern, der inzwischen schon seit über 40 Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr ist.