Culitzsch. Mit der Ausrichtung des Classic Motocross des Nations (CMCdN) 2022 betrat der MC Culitzsch absolutes Neuland. Gleichzeitig setzte er einen weiteren Meilenstein in seiner Club-Geschichte. Schon 2020 wollte der Motorsportverein aus der Nähe von Zwickau den Mannschaftswettbewerb für klassische Motocross-Maschinen und Fahrer älterer Semester ausrichten, doch das wusste Corona damals wie auch im Vorjahr zu verhindern. In diesem Jahr stand der Sache nichts mehr im Weg, sodass das Motocross-Festival mit einer guten und liebevollen Organisation regelrecht zelebriert wurde.

Harte Prüfung für Mensch und Material

 

Etwas schade war das regnerische Wetter am Samstagvormittag des 17. September, was einige Zuschauer gekostet haben dürfte. Ab Mittag hatte Petrus ein Einsehen und ließ die 135 Akteure aus elf Nationen nach Herzenslust angasen. Dabei war ebenso erstaunlich, was die Fahrer höheren Alters noch zu leisten im Stande waren, wie auch, welchen Torturen die betagte Technik noch standhielt. So hatten zur Freude der Fans technisch bedingte Ausfälle Seltenheitswert.

Gefahren wurde in fünf verschiedenen Klasse, die gemäß der Alter der Fahrer in "30+", "50+", "60+", "66+" und die "72+" unterteilt waren. Des Weiteren unterlagen die Baujahre der Maschinen bestimmten Kriterien. In jeder Klasse konnten Nationen-Teams mit maximal vier Fahrern zu den je zwei Heats antreten. Von den im Idealfall acht Ergebnissen wurden jedoch nur die sechs besten gewertet, was auch Dreier-Teams gute Chancen einräumte. Die Platzierungen der einzelnen Fahrer wurden addiert. Nationssieger wurde, wie beim eigentlichen Motocross of Nations, die Mannschaft mit der geringsten Platzierungspunktzahl. Das waren in der Klasse "30+" und in der "72+" die Tschechen, in der "50+" die Engländer, in der "60+" die Niederländer und in der "66+" die Schweden. Von den deutschen Teams schaffte es nur die Truppe der über 30-Jährigen in der Besetzung Lutz Scheffel, Dennis Lenzer, Tino Eißner und Marcel Schuhknecht aufs Podest. Sie wurden Dritte.

 

Clubchef zog durchweg positives Fazit

 

Am Ende des klassischen MX-Festes zog der Club-Vorsitzende Andreas Neubauer ein durchweg positives Fazit, indem er sagte: "Es war eine sehr schöne Veranstaltung. Ohne schon einen Strich darunter gezogen zu haben, war es gefühlt auch von der wirtschaftlichen Seite her ein Erfolg für uns. Ich hätte zwar sogar noch ein paar Zuschauer mehr erwartet, aber das lag sicherlich am Wetter am Vormittag."

Dazu, wie es zur Ausrichtung kam, erklärt Andreas Neubauer: "Die Veranstalter der Serie, zu der in diesem Jahr drei weitere Events mit Einzelwertung gehören, sind an uns über unseren Club-Freund Harald Mühlig herangetreten, ob wir das Classic Motocross des Nations einmal austragen würden. Von dieser Idee war ich sofort begeistert. Es ist einmal etwas ganz anderes als das, was für sonst so gemacht haben, und ich bin immer auf der Suche nach etwas Neuem. Dann kamen allerdings die Corona-Maßnahmen bei uns wie auch in anderen Ländern, sodass wir das etwas vor uns hergeschoben haben."

Im Nachgang war er vom ganzen Ablauf angetan, was er folgendermaßen beschrieb: "Insgesamt war das eine sehr entspannte Vorbereitung mit den Verantwortlichen der Serie. Von ihnen haben wir für die Organisation vor Ort, die Anlage und die Strecke viel Lob bekommen. Ebenso von den Fahrern. Es war auch schön, dass die meisten Fahrer schon drei, vier Tage früher angereist waren. So hatten wir mit vielen über mehrere Tage zu tun und schöne Gespräche. Es war eine ganz andere Atmosphäre, als mit den aktuellen Aktiven."